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xx 27.9.1999:
Der Termin für unsere gemeinsame Saisonabschlußfahrt "Hardi´s MTB-Tour 99" steht jetzt: 16. Oktober 1999. Alle sind herzlich eingeladen! Nachdem ich gestern Kassensturz gemacht habe (wie gesagt, bei so einem Wetter kommt man nur auf blöde Ideen), mußte ich feststellen, daß mein Etat aufgrund der diesjährigen Vorfälle die Teilnahme am MTB-Etappenrennen in Montefeltro/ITA nicht mehr hergibt. Also werde ich mit den letzten noch stattfindenden Einzelrennen in Deutschland die Saison beenden, hoffen wir, daß das Wetter noch mitmacht. Martina ist seit einer Woche von der Toskana-Rundfahrt (6 Etappen) zurück und immer noch total breit, v.a. in moralischer Hinsicht. Es sei ihr unerklärlich, wieso Frauen so schnell Rad fahren können? Immerhin: am wenigsten Probleme hatte sie an den langen Bergen, lernen muß sie noch, sich im Feld hart durchzusetzen, Windkante, unangenehme Rhythmuswechsel, eigentlich alles erlern- und trainierbare Dinge, aber die Grundpower ist bei ihr vorhanden! Es gibt eine Umfrage zu meinem "Fall"! Nachdem Ihr hier meistens nur immer meine Position zu lesen bekommt, denke ich, es kann im Sinne der Objektivität nicht schaden, wenn ich den entsprechenden link angebe. Allerdings sollt Ihr nicht nur passiv rübersurfen, sondern auch bitte an der Umfrage teilnehmen! (Umfrage endete am 15. Oktober 1999, siehe Tagebucheintrag dort!).
25.9.1999:
Unter www.veloweb.ch, "last minute", ist jetzt neben dem link auf die Sturmvogel-Veröffentlichung fairerweise auch ein link auf meine Gegenposition gesetzt worden, in der offiziellen BRV-Verbandseite ist dies wider aller Chancengleichheit nicht geschehen, auch meine diesbezügliche Anfrage hat leider nichts erbracht außer dem gewohnten Kompetenz-Herumgeschiebe als Antwort. Ich weiß nicht, ob mein Fall da einen Einfluß gehabt hat, aber eine neue BRV-Veröffentlichung erregt derzeit schon wieder die Gemüter und wird noch für viel Zündstoff sorgen, da sie sich de facto gegen die Vereine richtet: Es soll im Trikotgenehmigungsverfahren der Verein sein neues Trikot mit den neuen Sponsoren schon bis zum 31.12. 1999 (!) dem BRV zur Genehmigung für die Saison 2000 vorlegen! Für die meisten Engagierten, die sich auf der mühsamen Suche nach Sponsoren befinden, ein Ding der Unmöglichkeit! Denn natürlich sollen die gesamten Saisonerfolge der Vereinsfahrer eingebracht werden, bis das PR-Material steht, ist es oft November. Wie sollen dann binnen weniger Wochen potentielle Sponsoren in ihrem langwierigen Entscheidungsprozeß "hingebogen" werden? Hier waren wieder einmal Leute am Werk, die sich noch niemals der mühseligen Aufgabe einer Akquise von Förderern gewidmet haben!
23.9.1999:
Montag habe ich natürlich nichts gemacht, Dienstag bin ich 1 Stunde ganz locker auf der Straße gerollt, danach habe ich eine Spinningstunde gegeben. Gestern am Mittwoch habe ich wieder 6 Stunden im G1-Bereich probiert, allerdings immer in Kreisen um die Heimat herum, um jederzeit abbrechen zu können. Heute gab es 2,5 Stunden G1/2, oben hinaus zieht es leider schon etwas, morgen werde ich einen Ruhetag machen und am Samstag einen kleinen Test durchziehen, aber wahrscheinlich werde ich am Sonntag beim MTB-Marathon in Oberstdorf nicht starten. Für die sportmedizinisch Interessierten unter Euch: unter "Naturheilkunde im Sport" schildere ich meine Begleittherapie als Heilpraktiker zu dieser Verletzung.
19.9.1999:
MTB-Marathon Grafenau: "Viel Blut......" Für heute in Grafenau hatte ich mir viel vorgenommen, gut trainiert, das Material auf Vordermann gebracht, der Kurs war wie gemacht für mich: lauter mittelschwere Kraftwellen, eine nach der anderen, aber auch viele Rollerpassagen. Kaum zu glauben, aber ich war in der 6-Mann-Spitzengruppe, hatte an den Bergen pulsmäßig sogar noch Reserven, nur bei den Abfahrten (singletrails), bei denen man in der Reihe wenig sieht, mußte ich mein Herz in beide Hände nehmen und auch schon mal ein Loch zufahren. Eines jedoch hatte ich in der Vorbereitung vergessen: die Röntgenuntersuchung der Felgenwände. So brach mir nach der Hälfte der Distanz bei einer schnellen Abfahrt hinten ein ca. 20cm langes Felgenflankenstück heraus, fetzte Mantel und Schlauch entzwei und bohrte sich dann ca. 3 cm tief in meinen linken hinteren Oberschenkel. Man hätte auch sagen können: unbehebbare Defekte hinten und links. Ausgesteuert habe ich das Malheur mit blockiertem Hinterrad noch irgendwie, hatte zuerst auch keine Schmerzen. Als ich dann das Teil herausgezogen habe, ging da irgendwie die Luft aus, die hatte allerdings eine rote Farbe. Mit der Aluverpackung eines Power-Bar und dem kaputten Schlauch bastelte ich mir einen Druckverband, marschierte drei km ins Ziel und fuhr ins nächste Krankenhaus. Ein Hauptkabel hat es nicht erwischt, die Einstichstelle mehr tief und eng, mußte nicht einmal genäht werden, jetzt schmerzt es natürlich ziemlich. Ob ich da nächste Woche wieder fahren kann? Eigentlich typisch doofer Straßenfahrer, der es nicht schnallt, daß die Felgen im Gelände wesentlich schneller dünn gebremst sind als auf der Straße! Auf jeden Fall war das heute ein teures Vergnügen: Sprit 80.-, Startgeld 60.-, Rennhose 80.-, Felge 60.-, Latexschlauch 20.-, Reifen 50.-, macht summasumarum: 100% Fahrvergnügen! Aber ich habe es ja, besonders heuer mit meiner Geschichte. Grüße, Euer etwas angeschlagener = angeschnittener Hardi.
17.9.1999:
Die Sturmvogel-Stellungnahme ist auch in die offizielle BRV-Verbandsseite hineingestellt und überdies von www.veloweb.ch verlinkt worden, leider nicht in der Fassung, wie Ihr sie kennt, nämlich mit meiner Position gleich hinzu, sondern eben pur. Da man in diesen Foren keine Möglichkeit zur Stellungnahme hat, hoffe ich sehr, daß im Zuge einer Gleichheitsbehandlung auf meine Anregung hin zukünftig beide Positionen dargestellt werden. Desweiteren wurde Claus Dillinger vom Münchner Merkur anläßlich der Meldung zu meiner 2. Sperre interviewt (siehe Presse). Höchst interessant ist dabei, daß hier zu den entscheidenden Positionen abweichende Aussagen im Vergleich zu der aus meiner Sicht schon unwahren eidesstattlichen Erklärung gemacht werden. Lügen haben eben kurze Beine! Außerdem behauptet CD peinlicherweise gegenüber der Zeitung, ich hätte bei einem Wechsel DM 1.000.- Betreuungsausgleich an den Verein zu zahlen! Laut Anlage F der WB-Straße (10/1998) sind in der Männerklasse nur die U23-Fahrer davon betroffen. Die ausgewiesenen profunden Kenntnisse der Sportordnung bei jemanden, der es eigentlich sehr gut wissen müßte, sind schon bemerkenswert. Meine Frau Martina pflügt sich gerade in der Toskana-Rundfahrt durch die Weltspitze und macht dort anscheinend so ziemlich alle machbaren Erfahrungen: Sturz auf ölverschmierten, regennassen südlichen Straßen, Speichenbruch, Windkante, lange und steile Berge und v.a. ein horrend hohes Tempo. Man muß wissen, daß eigentlich die gesamte Weltspitze im Frauenradsport in irgendeiner italienischen Sportgruppe fährt. So scheinen die in dieser Saison sowieso überlegenen Litauerinnen der Konkurrenz jeden Tag die Hosen auszuziehen. Ich bewundere Martina um ihre Härte und dies alles in ihrem ersten richtigen Jahr! Hauptsache, es bleibt ihr der Spaß am Radsport dabei. Für heute viele Grüße, Euer Hardi.
14.9.1999:
Einen, wie ich finde, sehr konstruktiven Kommentar von Jörg Bucher, dem Initiator der Internetplattform aller Bayerischen Radsportvereine auf diese Stellungnahme möchte ich Euch nicht vorenthalten.......... Ich denke, es ist sowieso alles gegessen, ich versuche, das Beste aus allem zu machen und mir die Freude am Sport nicht verderben zu lassen. Ich werde einen neuen Verein haben und nächstes Jahr wieder voll angreifen, an Sturmvogel werde ich nur durch die Fahrer erinnert werden. Und auch dort wird man in den Alltagstrott zurückkehren, hoffentlich haben wir alle daraus gelernt! Im Prinzip ist es ja bis jetzt ganz gut gelaufen: bei der ersten Sperre hatte ich sowieso meine Furunkulose und konnte nicht fahren, später habe ich immer mit MTB-Marathons aufgefüllt, von meinem Typus her nicht gerade meine Spezialdisziplin, aber immerhin, viel mehr Rennen wäre ich heuer nicht gefahren und vom Erfolg her kann ich schon jetzt recht zufrieden sein. Und auch meine Sponsoren sind mit ihrem Engagement hoffentlich nicht unglücklich. Gerade heute hatte ich einen Anruf einer mich unterstützenden Firma, die es im Prinzip schon sehr bedauert, daß durch diese Geschichte die Anzahl meiner Erfolge klar geschmälert wurde. Dafür aber ist mein Trikot wohl das bekannteste in Bayern im Jahre 1999, die strittigen Werbungsaufschriften haben sich irgendwie allen eingeprägt, ein echter "Festina-Effekt"! Außer Tagebuch geschrieben habe ich heute auch noch trainiert: 3 Stunden auf der Straße, Grundlagenausdauer G1/2. Diese Marathons haben eine deutlich verlängerte Regenerationszeit zur Folge, da heißt es, Geduld zu bewahren. Grüße, Euer Hardi
13.9.1999:
MTB-Marathon St. Gilgen, 6.Platz Blitzstart wie immer, diesmal war ich wirklich ziemlich schnell ganz vorne (500 Starter), 2km flach und dann ca. 75 Minuten nur steil bergauf, erst Forststraßen, dann Karrenwege, dann singletrails, zum Schluß mußte man das Bike schieben und schließlich länger im Laufschritt steil bergauf tragen - also, es war alles geboten. Ich hatte super Beine und war oben am Gipfel Dritter, nur knapp eine Minute hinter dem Führenden. Auf der Abfahrt versuchte ich, die Lücke zu schließen, in einem sehr steilen Hohlweg nach bester Downhill-Manier hat mich dann ein Hinterradschaden ereilt, wahrscheinlich muß ich bei meinem Gewicht zumindest hinten einen extrem stabilen und dicken Schlauch verwenden, es passiert einfach zu häufig! Diesmal hatte ich einen Ersatzschlauch leicht angepumpt im Trikot und mittels zweier Druckluftpatronen saß ich nach ca. 3-4 Minuten wieder auf dem Rad, leider war dann irgendwie der Rhythmus sehr gestört, außerdem hatten mich einige während des Wechselns überholt. So konnte ich im weiteren Verlauf noch zwei Fahrer auffahren, mehr als Sechster war leider nicht drin, war trotzdem eine Riesensache und hat viel Spaß gemacht (riesig fertig war ich allerdings nach den 2,5 Stunden auch!) So bin ich am Sonntag noch einmal 3,5 Stunden mit der Hobbyfahrertruppe des RC Sendling trainieren gefahren (G1), dann war ich aber wirklich erledigt. Jetzt hoffe ich, bis Sonntag (Warsteiner MTB-Marathon in Grafenau) wieder voll fit zu sein. Heute habe ich nur eine Spinningstunde gegeben, wie jeden Montag.
11.9.1999:
10.9.1999: Zweite Sperre!
Auf jeden Fall überbrachte mir ein Kurier am frühen Freitag Abend einen Vorstandsbeschluß, in dem mir wegen öffentlicher Äußerungen ein nachhaltiges, grob vereinsschädigendes Verhalten unterstellt wird, deshalb sei ich weitere vier Wochen vom Sportbetrieb ausgeschlossen (Sperre). Ihr glaubt nicht, auf was sich hier bezogen wird: auf meinen Tagebucheintrag hier auf dieser Homepage vom 2.9.1999 (2.-4. Absatz)! Seit der unwahren eidesstattlichen Erklärung unseres 2. Vorstandes Anfang August habe ich mich in den letzten Wochen darum bemüht, hier an dieser Stelle wieder mehr den Sport in den Vordergrund zu stellen, was soll man zu so einem festgefahrenen "Spiel der Macht" auch noch sagen? Außerdem wollte und will ich mich nicht auf das Niveau dieser Leute ziehen lassen. Eine Absichtserklärung, die Sportordnung im Rahmen des Erlaubten voll auszuschöpfen und bei einem Rennen die beste mir sportlich gebotene Leistung zu zeigen, auch in einem für anwesende Vereinssponsoren unerwarteten Renndress, werte ich nicht als Diffamierung oder Drohung. Ziffer 5.1 der WB-Straße (Bekleidung Rennen/Siegerehrung) ist bei weitem nicht so klar, wie hier behauptet wird, bei drei fernmündlichen Erkundigungen aus dem Bereich BDR/BRV bekam ich drei unterschiedliche Auslegungen zu hören. Wenn man den gesamten Eintrag liest, sollte man sich nicht an dem Wort "PAPPNASEN" stören, viele in meiner Situation würden noch wesentlich stärkere Kraftworte benutzen. Pappnasen klingt doch nett, so richtig nach Bürokratietheater, oder? Wenn meine Homepage so verwerflich ist, warum erstellt Sturmvogel keine Gegendarstellung, z.B. in der Presse oder auf ihrer Homepage? Wir sind doch in einer Demokratie, jeder hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dies hier ist ein TAGEBUCH und das ist von der Natur der Sache her subjektiv geschrieben, tut mir leid, meine Herren! Eines ist jedoch jetzt mit Sicherheit klar geworden: der Gegenseite ging es noch nie um die Sache an sich, man will mich einfach von der Bildfläche wegbeißen und sei es noch so an den Haaren herbeigezogen. Ich habe in Töging, Vöhringen und in Erding eine korrekte sportliche Antwort auf diese Kleinkramerei und auch Falschspielerei gegeben, man hat im Stile eines schlechten Verlierers reagiert. Mehr ist dazu nicht zu sagen, ich bin eigentlich sogar froh, diese Leute nicht sehen zu müssen. Es gibt jetzt jedes Wochenende attraktive MTB-Marathons in der Nähe, die mir sehr viel Spaß machen werden und für meine Sponsoren auch wichtig sind. Sicherlich bin ich als schwergewichtiger Roller mit guter Form in einem Kriterium ungleich chancenreicher als in einem bergigen MTB-Marathon, aber die Freude am Sport soll trotzdem auch noch dabei sein. Euer Hardi
9.9.1999:
Heute dann nur zwei Stunden lockeres Rollen. Samstag kommen zum Kriterium nach Grünwald (Start Hauptrennen ca. 1345 Uhr) Reporter und Fotografen von der Süddeutschen Zeitung und dem Münchner Merkur ........ Martina fährt im Damenrennen über 25km, Start ca. 1300 Uhr. Mal sehen, wie sie sich gegen die Sprinterinnen durchsetzen kann!
7.9.1999:
Gestern habe ich die Wochenendbelastung prolongiert, indem ich noch einmal 3,5 Stunden recht straff im Gelände trainiert habe (Wellenmethode bei G3 = förderndes, intensives Ausdauertraining bis z.T. auch an die IANS heran), dafür habe ich heute einen Ruhetag eingelegt.
5.9.1999: "Die Rache ist mein
....." (Kriterium Erding,
2.Platz) Dort habe ich dann 15km meine 54:14 warmgefahren, zwischenzeitlich gab es schon eine 14-Mann-Gruppe mit 40 Sekunden Vorsprung. Kam dann so richtig mit Schwung von hinten, innerhalb von 7km hatte ich die Gruppe aufgerollt, 2km durchgeatmet, dann gleich durchgefahren, leider mit Mika Oldrich am Rad, der schon sehr viele Punkte hatte. Er fuhr dann auf die Punkte, ich auf die Prämien, nach 10km war das Feld von uns beiden überrundet, nach weiteren 15km haben wir auch den Rest der Spitzengruppe überrundet! Also Ihr merkt schon, schiere Gewalt war wieder am Werk, man könnte auch sagen, Wut im Bauch. Zweiter Platz nach vier Wochen Zwangs-Marathon-Dasein ist nicht so schlecht, oder? Warmfahren, Ausrollen, Siegerehrung und Ehrenrunde wieder im vollen Privatsponsoren-Look, der 1. Vorstand von Sturmvogel tat mir schon fast leid ob der bitteren Galle, die ihm bei dem Ganzen aufgestoßen sein muß. Aber es wird noch besser kommen, nächsten Samstag beim Sturmvogelrennen in Grünwald ......
4.9.1999:
Wie schon hier geschrieben, wollte ich eigentlich nur trainieren, war aber überrascht, wie locker ich das hohe Tempo fahren konnte. Ein gutes Zeichen für morgen? Was mich bei solchen Sachen immer extrem stört, ist, daß es keine Dopingkontrollen gibt. Bei soviel Geld, da fackelt ganz eindeutig die Luft, da braucht es keine Blutkontrollen, um dann wieder stolz soundsoviele "Kontrollnegative" vermelden zu können, da tun es normale Urinkontrollen auch. Und bei einer überraschenden Kontrolle würde man garantiert gut fündig werden! Dies gilt übrigens für alle Kriterien/Rundstreckenrennen und bundesoffene Straßenrennen, es wird einfach nie kontrolliert, da ist die Versuchung sehr groß. Gäbe es die Möglichkeit von überraschenden Kontrollen, sähe es oftmals anders aus!
3.9.1999:
2.9.1999:
Das Ganze mit einem rechthaberischen Unterton, so à la: jetzt haben wir Dich bestraft und jetzt solltest Du brav und geläutert sein. Diese Pappnasen haben mir die ganze Saison verbremst und mich bis dato knapp 10.000.- DM gekostet. Das ist für jeden sehr viel Geld! Geld, von dem ich eigentlich meinen Lebensunterhalt bestreiten wollte. Und das wird einfach nicht gesehen! Nein, liebe Leute, ich bin Euch nicht zu Willen, ich mache, was die Sportordnung erlaubt, d.h. bis zum Startschuss und nach Überfahren der Ziellinie sowie bei der Siegerehrung präsentiere ich meine Sponsoren auf Teufel komm raus und wenn Ihr schwarz werdet! Jetzt haben sie natürlich Bauchweh wegen ihrem Rennen in Grünwald am 11.9.99. Da werden auch die Vereinssponsoren anwesend sein und was sie da von mir zu sehen bekommen, wird ihnen nicht so gefallen, da wird es ein paar peinliche Fragen für meinen "Lügenbaron" & Co. geben, das geschieht ihnen recht! Gestern (Mittwoch) war ich schon wieder im Gelände, 3,5 Stunden an der Isar. Ziemlich schlammig und technisch schwer, intensiv gefahren und eine Riesengaudi gehabt! Und das Schönste: keine Autos, nur die Natur und ich! Heute waren dann drei Stunden Straße mit 4x5 km Entwicklungsbereich (EB-Zf) angesagt, trotz des vielen intensiven Trainings fühlen sich die Beine ganz gut an!
31.8.1999:
Beim MTB habe ich jetzt auch auf 9-fach umgerüstet (11-34), dafür habe ich vorne das kleine Blatt weggeschraubt (bringt sowieso nur Probleme), beim mittleren werde ich auf 30 Zähne gehen, das große bleibt mit 44 Zähnen, das paßt wirklich gut. Im August habe ich 81 Radstunden absolviert, nicht gerade die Welt im Hinblick auf den Wiedereinstieg und auf einen starken Herbst. Das kommende WE mit den zwei Kriterien in Ansbach und Erding brauche ich mindestens, um mich wieder an die kurze, schnelle Belastung zu gewöhnen, aber dann dürfte der Vergaser frei sein!
30.8.1999:
Ansonsten war es recht geruhsam, habe noch einmal meine Portraitseite aufpoliert, dazu mußte ich die gesamte Dokumentation der letzten Jahre durchsehen. Aufschlussreich und für mich überraschend: Ich habe bis dato doch schon 45 Siege erreicht, allerdings muß man in Rechnung stellen, daß ich Anfang der 80er viele kurze Bahnrennen zusätzlich bestritten habe (leider gibt es die Münchner Sommerbahn ja nicht mehr). Und ich werde am Ende des Jahres ca. 385.000 Rad-Kilometer vollmachen (seit 1978). Da ich allerdings ein Radsportler bin, der sehr viel Trainingszeit in Ausgleichssportarten, z.B. Krafttraining investiert, muß man das eigentlich auch relativieren. Nächstes Wochenende bin ich wieder startberechtigt, ich weiß allerdings nicht, ob ich mich darüber freuen soll. Wenn sie mich wieder nerven, mache ich bis Ende des Jahres mit MTB-Rennen und MTB-Marathons weiter.
27.8.1999:
Nur leider werde ich am Wochenende keinen Wettkampf fahren können, der Kremstal-Marathon in Oberösterreich ist abgesagt, alle anderen Marathons sind zwischen 400 und 700km weit entfernt oder ausdrücklich kein Rennen! Ich denke, ich werde am WE zwei schöne MTB-Touren im Gebirge machen, war dieses Jahr noch gar nicht dran! Vielen schönen Dank auch für etliche aufmunternde Zuschriften, das tut der Moral gut! Extra erwähnen muß ich an dieser Stelle auch Simon Redfern, dem im letzten Jahr beim Rennen in Vaterstetten der tolle Schnappschuss gelungen ist. Er hat mir ohne weiteres alle Copyright-Rechte übertragen und freut sich über den schönen Platz, den sein Foto gefunden hat. Vielen lieben Dank, Simon!
24.8.1999:
Der Kremstal-MTB-Marathon in Oberösterreich, den ich am nächsten Sonntag bestreiten wollte, fällt leider aus, jetzt durchforste ich gerade das Internet nach weiteren Terminen. Tja, als "Verbannter" hat man es halt schwer!
23.8.1999:
MTB-Marathon Ruhpolding, 10.Platz Trainiert habe ich recht viel, wahrscheinlich sogar zu viel, denn meine Beine waren gestern beim Ruhpoldinger Warsteiner-Marathon über 115km recht schlecht, obwohl ich mir eigentlich etwas vorgenommen hatte. Zwischen zwei Marathons sind aber 20 Radstunden im Training wohl überdosiert, auch wenn diese richtig periodisiert sind. So konnte ich gestern bei internationaler Besetzung "nur" den 10. Gesamtrang erreichen, über 4.45 Stunden hatte ich andauernd schmerzende Beine, es lief einfach nicht rund! Schon 2km nach dem Start ging es hinauf zur Steinbergalm, 2km mit 20 %, das war mir gestern in der Spitze einfach zu fett. Später habe ich dann zwar noch die Explodierten aufgeräumt, der Zug war jedoch einfach weg. Gewonnen hat MTB-Spezialist Thomas Brenngartner aus Bad Reichenhall vor Ex-MTB-Weltmeister Hubert Pallhuber, wobei die Siegerzeit aus dem Vorjahr vom MTB-Superprofi Jan Ostergaard um 11 (!) Minuten verbessert wurde. Immerhin, tolle Aufmachung, viele Leute, schönes Wetter, es hat trotz allem Spaß gemacht. Fragt aber bitte nicht, wie ich heute morgen aus dem Bett gekrochen bin! Euer Hardi.
16.8.1999:
MTB-Marathon Reichraming, 3.Platz So geschehen gestern beim "Hrinkow Reichraminger Hintergebirgs-MTB-Marathon". Klang irgendwie stark nach Provinz, ist aber eine der renommiertesten Veranstaltungen in Österreich mit der entsprechenden Besetzung in der Spitze, diesmal u.a. das komplette Hrinkow-MTB-Team mit z.B. Petr Cirkl, u.a.m.. Ca. 800 Starter, Gott sei Dank hatte ich einen vorderen Startplatz. Wie üblich Blitzstart, Handgemenge wie bei einem Windkantenklassiker und dann gnadenloses Ausscheidungsfahren über 55km bzw. in meinem Fall 110km, also zwei Runden. Jetzt waren das Gott sei Dank so Kraftrollerberge, die ich gerne mag, außerdem hatte ich extrem gute Beine, obwohl es pünktlich zum Start wie aus Eimern goss, den ganzen Tag lang (mag ich wiederum überhaupt nicht!). Nach 25km war ich in einer 7-Mann-Spitzengruppe, da erwischte ich auf einer Abfahrt einen Defekt. Die Spezialisten, die haben zwei Druckluftpatronen am Rahmen, einen leicht angepumpten Schlauch in der Trikottasche und wechseln angeblich in 1 Minute! Ich räumte erst einmal einen meiner beiden Schläuche aus der Box und vergnügte mich dann minutenlang mit meiner Minipumpe .......... Es war zum Mäusemelken, fast eine Viertelstunde habe ich gebraucht! Man lernt eben nie aus! Dann hatte ich wenigstens genug Adrenalin im Blut und begann meine Aufholjagd, die mich immerhin noch auf den neunten Gesamtrang brachte (Dritter in meiner Altersklasse). Und ich war auf den zweiten 55km die zweitbeste Zeit gefahren, aber nach fast 4,5 Stunden Vollgas gut ausgepowert. Die Disziplin hat mir gut gefallen und es schreit nach Wiederholung!
14.8.1999:
Selbst wenn dies nur eine Meinung von wenigen sein sollte und wenn man noch einen gewissen "Verfremdungsbonus" bei der Weitergabe dieser Info einräumt, solche Aussagen stehen für sich, da braucht man nichts mehr kommentieren ......
13.8.1999:
Wir waren eine größere Gruppe von fünf Fahrern (mit meiner Frau Martina, die sich wacker geschlagen hat!), da macht Radfahren wieder Spaß! Ziel war der Hohenpeißenberg, auf dessen Gipfel man normalerweise eine phantastische Sicht hat, gestern war leider alles wolkenverhangen und es war sehr kühl. Haben wir schon wieder Herbst? Heute lockeres Training (2 Stunden G1), morgen werde ich nach Oberösterreich fahren, mir die Strecke anschauen und ein Quartier suchen. Am Sonntag dann der Kampf gegen die MTB-Marathonspezialisten wie Dörrschlag & Co., wird sicher nicht einfach sein, hier erfolgreich zu bestehen!
11.8.1999:
Martina und ich haben die Sonnenfinsternis am "Gipfel" einer unserer heimatnahen Trainingsberge erlebt, auf der Ludwigshöhe in Kleindingharting, südlich von München, zusammen mit Hunderten von gleichgesinnten Beobachtern. Keine Spur von Weltuntergangsstimmung, eher ein freudiges event-happening, mit viel Jubel über ein Wolkenloch genau im richtigen Moment! Es war schon beeindruckend, aber wir waren froh, daß wir zu der Zeit nicht mit dem Rad unterwegs waren wie ursprünglich geplant, denn gefahren sind die Leute wie irre (man sieht ja auch durch diese Spezialschutzbrillen so schlecht!). Gestriges
Training wurde nun folgendermaßen dokumentiert:
10.8.1999:
Den Rest vom August werde ich in Abänderung meines ursprünglichen Programms MTB-Marathons bestreiten, denn erstens haben diese den Charakter eines schweren Straßenrennens und werden in der Spitze auch ganz klar als Rennen gefahren. Zweitens möchte ich auf diese Art und Weise durch meine fehlende Präsenz bei den bayerischen Kriterien Zündstoff aus der ganzen Affäre herausnehmen, ich verzichte also auch vorerst auf weitere rechtliche Schritte gegen den RV Sturmvogel München, der ja erfolgreich Widerspruch gegen meine einstweilige Verfügung eingelegt hat (s.u., Tagebucheintrag vom 3.8.1999).
9.8.1999: Heute fand ich eine E-Mail von einem Sportkameraden vor, der mir gegenüber in der Vergangenheit oftmals sehr kritisch, dabei zugegebenermaßen auch meist objektiv und fair gegenüber gestanden ist. Eine Stimme also, der ich unbedingt Beachtung schenken möchte. Ich darf einen Auszug zitieren: (Zitat Anfang) Du hast in dieser Sache meine Sympathien, auch wenn ich sie nur von ferne kenne und ich eigentlich nur Partei ergreife für jemanden, wenn ich auch die Darstellung der Gegenseite kenne. Aber Dein Fall zeigt mir auch, ohne den ganzen Sachverhalt aus Deiner / der Gegenseite auf Wahrheitsgehalt abgeklopft zu haben, daß in diesem Falle Funktionäre einfach nicht ihrer durch Wahl bestimmten Aufgabe gerecht werden. Du kannst sicherlich einiges verkehrt eingefädelt, ungeschickt im Verein vorgetragen, Dich mißverständlich abgesprochen haben, das muß ein Funktionär Dir als in erster Linie erfolgreichen Sportler wohlwollend nachsehen. Das sollte für ihn zugleich eigentlich sogar eine Herausforderung und dringlichste Aufgabe, Pflicht sein, gerade in einer verfahrenen komplizierten Situation eine sinnvolle pragmatische Lösung mit seinem vereinsrechtlichen Sachverstand für Dich zu entwickeln und anzubieten. Und das geschieht offensichtlich nicht, sondern man möchte Dich im Gegenteil aus dem Verkehr ziehen, Dir schaden und empfindet dabei auch noch eine falsch verstandene Befriedigung in seiner Funktionärsaufgabe. (Zitat Ende) Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Grüße, Euer Hardi.
7.8.1999:
12 h-Marathon in Mitterberg/AUT Auch hier hat die Professionalisierung Einzug gehalten, so war ich z.B. als prominenter Schrittmacher für den Topfavoriten Paul Lindner/AUT engagiert, der dann auch den Sieg davontrug (375 km in 11.45 Stunden und 30,4 km/h, trotz schwerster Berge und übler Abfahrten auf einem 15 km-Rundkurs, davon 6 Stunden im Unwetter!). Massenstart und dann wurde ein Tempo angeschlagen, daß man es gar nicht glauben mochte! Schon nach 20 km nur mehr 4-Mann-Gruppe, nach ca. 100km war alles einzeln unterwegs. Ich habe dann immer so drei bis vier Runden richtig geführt, dann ist Paul wieder ein bis zwei Runden alleine gefahren usw.. Auf jeden Fall hat er mit Rundenvorsprung gewonnen, es war schon eine Riesenleistung! Ich selbst bin immerhin auf 270 km in 8 Stunden gekommen, ein wirklich harter Belastungstest für meine frisch verheilte Sitzfläche! Abends habe ich gut geschlafen!
5.8.1999:
Man muß sich schon wundern, wie emotional so etwas formuliert werden kann, als Otto normal stellt man sich trockenes Juristendeutsch vor. Es kommt nicht überraschend und ist irgendwie als Indiz für die Qualität der ganzen Auseinandersetzung seitens der Gegenpartei von Anfang an zu werten. Einen lustigen Kommentar fand ich heute auf dem Server vor, der dies als den "Streit der kleinen Leute" titulierte und mir dringendst empfahl, mich nicht auf dieses Niveau hinunterziehen zu lassen. Leicht gesagt, wenn man emotional so involviert ist, aber ich werde mein Bestes versuchen. Ein anderer Radsportfan, ein Rechtsanwalt, gibt zu bedenken (was ich natürlich gar nicht gewußt habe), daß eine falsche eidesstattliche Erklärung -zig Jahre strafrechtlich verfolgt werden kann, ob das dem sicherlich kreuzbraven Bürger (er meinte wohl den 2. Vorstand), der sich dazu überreden ließ, denn auch bewußt sei? Glaube ich nicht. Da wünsche ich doch angenehme, unbeschwerte Nachtruhe ....... Was ich außer dem Stil der Schrift gar nicht fassen kann, ist die Tatsache, daß sich ein Volljurist, deren Vertreter doch wie alle hochspezialisierte Berufsgruppen sicherlich nur auf der Basis der neuesten rechtlichen Bestimmungen arbeiten wollen, eine Sportordnung aus dem Jahre 1992 für seine Beweisführung heranzieht, also eine Fassung noch vor Einführung der Einheitslizenz für Amateure und Profis! Da wird sich über "Amateure, Amateurlizenzen, Sponsorengelder, nur dem Verein zustehend, etc." ausgelassen in hochnotpeinlicher Art und Weise. Wenn man die neueste Fassung von 1998 danebenhält, stellt man fest, daß in der alten Fassung diesbezüglich (Reklamebestimmungen) noch nicht einmal die neuesten Regelungen eingearbeitet worden sind! Man sieht so richtig, wie die von der UCI gewollte Professionalisierung im Radsport auf Vereinsbasis umgesetzt wird oder ist die Verwendung einer antiquierten Vorschrift gar als Indiz für die Fort-(Rück-?)Schrittlichkeit der Leutchen zu werten? Außerdem sollten diese zu Beginn der nächsten Saison, wenn sie ihre Lizenzen beantragen, noch einmal ganz genau auf den Lizenzantrag schauen, da steht nämlich in der betreffenden Rubrik zum Ankreuzen der Lizenz der Männerklasse "Elite (Profi)". Komisch, nicht wahr? Schade, daß es sich bei dem betreffenden Streitpunkt nur um eine Marginalie handelt. Aber einen Tip muß ich doch noch an diese Adresse loswerden: Es gibt nämlich so engagierte Menschen, die stellen die neueste Fassung der Sportordnung samt Wettkampfbestimmungen Straße/MTB dankenswerterweise ins Netz! Einfach mal nachsehen, da gelingt der nächste Schriftsatz doch gleich viel besser! So jetzt reicht es, liebe Radlfans. Keep going und freut Euch bitte ausschließlich an den schönen Seiten unseres faszinierenden Sports, er hat es verdient! Euer Hardi.
4.8.1999:
Von mir aus könnte es das ganze Jahr über richtig heiß sein, da fühle ich mich wohl und da fahre ich auch meine besten Rennen. Wenn die Sonne lacht, sind auch die Menschen viel freundlicher ..... es gibt für mich eindeutig einen Zusammenhang zwischen Klimazone und Gemütszustand der Einheimischen. Vielleicht zieht es mich deshalb immer nach Italien? Heute habe ich so richtig Sightseeing-Training absolviert, 4 Stunden Grundlagenausdauer und an den Wellen etwas schärfer bis knapp an den Entwicklungsbereich hin, die letzte halbe Stunde habe ich einen Lastwagen erwischt, der fuhr ideales Tempo, so zwischen 60 und 80 km/h, da kann man auch mal den großen Gang fahren. Am kommenden Samstag habe ich auch auf Wunsch meines Materialsponsors, Eddy Rühl umdisponiert und werde in seinem Einzugsgebiet, dem Salzburger Land (in Gröbming) einen internationalen 12-h-Marathon fahren, auf den er aus PR-Gründen sehr viel Wert legt. Ich freue mich schon darauf, das wird sicher eine neue Erfahrung für mich sein. Hoffentlich hisst meine Sitzfläche nicht die weiße Fahne! Aber jetzt muß ich mal meine Freude über Eure rege Anteilnahme an meiner site äußern, es ist wirklich toll, was ich alles für Reaktionen erhalten habe. Selbstverständlich auch kritische, aber die sind genauso wichtig! Auf jeden Fall, vielen Dank! Ich hoffe, ich kann mich noch steigern, schließlich haben ccn und ich erst angefangen und das alles beherrschende Thema derzeit wird wohl hoffentlich auch bald in den Hintergrund treten. Aber das sind Schwierigkeiten, Spannungsverhältnisse, wie sie oft im Radsport, nein im ganzen Sport, auftreten, sie gehören zu meinem Alltag als Radrennfahrer und wenn sie Euch langweilen - ein Mausklick ......
3.8.1999:
Heute habe ich mit meiner Frau Martina zusammen einen Flug nach Gran Canaria gebucht, wir werden dort radmäßig "überwintern", vom 10.12.99 bis 16.01.00, also den Milleniumanfang auf GC feiern. Ich denke, die Spanier verstehen auch zu feiern, wir werden es gut haben in dieser Zeit in einem privaten Bungalow, mitten unter lauter meist Schweizer Radrennfahrern, die alle den selben Weg wählen. Letztes Jahr um die Zeit war Superwetter! Die Beine haben sich vom Wochenende recht gut erholt, die Sitzfläche ist allerdings immer noch kritisch. Jetzt könnte man wieder einen markigen Trainerspruch zitieren: "Erst wenn das Blut und der Eiter aus der Hose herausläuft, wird pausiert!" Ich glaube, der Zustand des Kopfes (wegen meiner "unendlichen Geschichte") wirkt sich direkt auf die Sitzfläche aus: "Riesenbeule oben = Riesenbeule unten". Aber jetzt wirklich: aus naturheilkundlicher Sicht ist Stress mit ein Faktor, der zur Gewebeübersäuerung führt, was wiederum ein besseres Milieu für solche Probleme schafft. Heute habe ich auf 17 Seiten ein paar schöne Dinge zu lesen bekommen, Ihr ahnt schon, vom Antragsgegner, wie es so schön heißt. Irgendwie hatte ich beim Lesen von all dem Zeugs plötzlich das Gefühl, aus meinem Körper geschlüpft zu sein, ich stand so komisch über mir und dachte, was soll das eigentlich alles, hier geht es doch nur um eines und das wird jetzt mit einer Riesenaufbauschung juristisch verpackt: Es geht um menschliche Gefühle, wie verletzten Stolz, sich Übergangen-Fühlen, Neid, Eifersucht, Antipathie, um mangelnde Anerkennung, usw., ohne daß ich jetzt das irgendwie im einzelnen zuordnen möchte oder eine Seite davon ausschließen will. Es ist ein philosophisches Gesetz, daß die Umwelt immer ein Spiegel Deiner selbst ist, man bekommt immer wieder zurückreflektiert, was man ausstrahlt, das gilt für uns alle. Wie dem auch sei, der 2. Vorstand ist also jetzt wirklich umgefallen und hat eine eidesstattliche Erklärung unterschrieben, deren Wahrheitsgehalt ich leider aus meiner Sicht als verdreht bezeichnen muß. Ich denke, der Betreffende muß selber mit dieser Version zurechtkommen, das holt ihn sicher irgendwann einmal wieder ein. Bezeichnend ist nur, daß dieser Mensch (ich nenne ihn inzwischen den "Mann ohne Rückgrat") mir vor nicht all zu langer Zeit einen Teil meiner eingefrorenen Prämien und Spesen des Vereins aus eigener Tasche bezahlen wollte, quasi als Wiedergutmachung...... aber vielleicht schreibt er jetzt gleich eine neue eidesstattliche Erklärung, daß er dies niiiiiiemals vorgehabt hätte, alles Lüge .... Seinen Schlußsatz in diesem Pamphlet kann ich gleich auch umformen und an ihn zurück richten: "Ich sehe mich von Claus Dillinger getäuscht und hintergangen." Auf jeden Fall steht jetzt Aussage gegen Aussage, ich habe keine Zeugen und nichts Schriftliches in der Hand bezüglich der Erlaubnis, meine Privatsponsoren zu führen, ich habe ihm damals einfach vertraut. Dieses pari hat natürlich weitreichende Konsequenzen und wird sicher noch sehr lustig. Beim BDR bin ich heute auch wieder abgeblitzt, man hat mich einfach nicht mit dem entsprechenden Herrn verbunden und mich mit dem Hinweis abgekanzelt, alles Wichtige würde in der Sportordnung stehen. Tut es eben nicht, deshalb hatte ich ja weitergehende Fragen. Irgendwie ist man als Sportler in solchen Situationen recht schlecht vertreten ....... Morgen habe ich noch einen PR-Termin auf der ISPO, die Presseresonanz war ja nach diesem recht erfolgreichem Wochenende sehr gut. Mein Materialsponsor hat sich auch gleich gemeldet und sofort wissen wollen, ob ich denn die neue "Geheimwaffe" auch gefahren sei (seine von ihm komponierten Laufräder und Reifen) und die würden doch super laufen, oder? Sie laufen, Eddy ...... sie laufen .... Es ist toll, daß es solche Begeisterung noch gibt, ohne den ganzen Enthusiasmus dahinter wäre der Radsport schon längst tot, auch wenn er wirklich stark gefährdet ist, nach meiner Meinung. Aber davon ein anderes Mal! Tschüß, Euer Hardi
1.8.1999:
Kriterium
Vöhringen, 6.Platz Die Zielkurve war mir irgendwie zu gefährlich, habe dann bei der Wertung nicht reingehalten und bin danach abgefahren, der Jürgen Kotulla hat genauso taktiert. Leider waren wir jetzt viel zu schnell wieder am Schwanz vom Feld und mußten die Überrundung vollziehen, denn die vier Sprinter drückten natürlich von hinten nach, langsam fahren und die nächste Wertung mitnehmen war also nicht. So habe ich das Rennen als Sechster mit 0 Wertungspunkten, aber einer Runde Vorsprung beendet, außerdem habe ich zwei Prämien mitnehmen können. Meine Sponsoren können sich auch freuen, ich glaube, mein Trikot ist derzeit so bekannt wie kein anderes. Natürlich hat sich der BRV wieder, diesmal telefonisch (!), gemeldet und mir das Tragen untersagt: also wieder am Start umdrehen und das sieht ja von den Zuschauern jeder! Irgendwie ist unsere Welt schon verrückt: alles, was nur irgendwie ein bißchen nach Eklat riecht, wird sensationslüstern aufgesogen. Mir kann es derzeit in meiner Situation nur recht sein, aber glaubt mir: am liebsten würde ich nur ganz normal Rennen fahren dürfen, ich lasse bei der ganzen Geschichte relativ viele "geistig-mentale Körner" liegen. Ich selbst kann das Trikot nicht beim BRV genehmigen lassen, daß muß der Verein veranlassen, der natürlich einen Teufel tun wird. Außerdem sei mein Trikot nicht sportordnungsgemäß. Das überprüft jetzt alles mein Anwalt, kostet alles wieder Zeit! Von vielen Seiten habe ich jetzt schon über meine Homepage, die ja erst seit relativ kurzer Zeit im Netz steht, positive Rückmeldungen erhalten, auch über Dritte. Seid doch nicht so gschamig, mailt mir Eure ehrliche Meinung, ich würde mich freuen! Selbstverständlich stelle ich in meiner Homepage die Dinge aus meiner persönlichen Sicht als Betroffener hin, ich lasse mir auch den Vorwurf mangelnder Objektivität gefallen, besonders wenn ich Tagebucheinträge emotionsgeladen so direkt nach den Rennen schreibe! Aber ich denke, Ihr rückt das schon wieder für Euch zurecht. Ich danke diesbezüglich für Euer Verständnis! Das für kommenden Donnerstag geplante Innsbrucker Stadtkriterium fällt leider aus. Und trotz meiner Sitzprobleme habe ich im Juli 81 Stunden auf dem Rad trainiert!
31.7.1999:
Kriterium
Töging am Inn, 2.Platz Der erste Gang führt zum Wettfahrausschuß, dort lege ich meine einstweilige Verfügung vor. Man hält mir dagegen - na was wohl - ein Schreiben des BRV an meinen Verein, daß ich wohl nicht mehr gesperrt sei, die strittige Trikotage mit meinen Sponsoren aber nicht verwenden dürfe, da sie vom BRV noch nicht genehmigt sei! Kaum ein Verein/Sportgruppe legt heute noch dem BRV Trikots zur Genehmigung vor, das ist ein ganz armseliges Verschanzen hinter völlig überholten Regelungen, von denen man gar nicht weiß, ob sie noch Gültigkeit haben. Auf jeden Fall hat der BRV damit wohl eindeutig Stellung bezogen. Die EV lag den Herren seit Anfang der Woche vor, meint Ihr, da käme ein Fax oder irgendein Hinweis, daß ich jetzt noch abschließend das Trikot genehmigen lassen müßte (bisher war davon nur in Zusammenhang mit einem außerordentlichen Vereinswechsel die Rede)? Statt dessen wird man dann eine halbe Stunde vor dem Rennen damit konfrontiert! Kurz vor dem Startschuß drehe ich mein Trikot wieder publikumswirksam auf links, nachdem ich meine Sponsoren in voller Pracht beim Warmfahren auf dem Rennkurs präsentiert habe, darin bin ich ja schon geübt. Und dann drehe ich nach 10 Runden (Kriterium, 50 x 1200m) voller Wut derart auf, daß nur drei Leute mein Hinterrad halten können, einen hänge ich später noch ab. Leider habe ich zwei der allerschnellsten Sprinter am Rad, Kotulla von GAT Kempten und Schmidt aus Bruckmühl. Aber irgendwie schleift sich alles ein, wir schmirgeln rüber, was das Zeug hält, 54/13, kurz vor Schluß überrunden wir das Feld, ich werde Zweiter hinter Kotulla und habe einen Haufen Prämien gewonnen. Das war ein inneres Wurstessen! Sofort drehe ich zur Siegerehrung mein Trikot wieder auf normal, da giften sich einige Leute sehr, ist mir ziemlich egal. Ich bekomme als Initiator und Hauptakteur der Flucht sowie als Altersbonus besonders viel Applaus. Die meisten Kollegen und sehr viele aus der Szene finden die ganze Sache inzwischen ziemlich abgeschmackt, es zeugt von schlechtem Verlierertum, was die Herren Funktionäre da so bringen. Auf jeden Fall habe ich heute die richtige Antwort gegeben, oder?
29.7.1999:
D.h. 1 Stunde voll gegen stürmischen Wind in stark welligem Gelände, meist mit 54/14-11, möglichst alles im Sitzen. Junge, das fährt ins Gebälk! Anschließend noch drei Stunden im G1-Bereich (stabilisierende, ökonomisierende Grundlagenausdauer). Heute bin ich dann nur 2,25 Stunden G1 gerollt, war aber schönes Wetter und eine tolle Stimmung in der Natur. Das Neueste von der "Front": Zumindest im Bayernsport ist die Aufhebung der Startsperre durch die einstweilige Verfügung bereits veröffentlicht......... Gerade habe ich länger mit einem knapp älteren aktiven Seniorenfahrer telefoniert, u.a. zitierte er ein offenbar in Verbands- und Vereinslandschaftsnähe kursierendes, dort verwendetes Gerücht, nämlich das es primär gälte, die Vereine zu schützen, denn wenn jeder Rennfahrer sich seine Sponsoren suchen würde, wo käme man denn da hin ...... Außerdem wären dann potentielle Sponsoren abgepflückt, die Vereine würden leer ausgehen. Erst einmal, ganz wenigen Rennfahrern würde es gelingen, selbst Sponsoren aufzutun, hier entscheiden immer noch die Erfolge und wie man sich präsentiert, also vor einer Sponsorenlawine gegen den Willen der Funktionäre muß man keine Angst haben. Und selbst wenn? Was ist das für eine Geisteshaltung, wenn man selbst nicht den Hintern hochbekommt und nicht bei den Firmen Klinken putzen geht und dann Eigeninitiative und (übrigens von der UCI gewünschte) Professionalität verdammt? Wer macht sich denn die Mühe von den Herren, bis auf wenige Ausnahmen? Und es gibt in der Industrienation Deutschland genügend Firmen und damit potentielle Sponsoren! Prinzipiell glaube ich, daß es wichtig wäre, daß mehr Geld auch in die zweite und dritte Reihe des Radsports fließen würde. Mit der erhöhten Sponsorenaufmerksamkeit wäre auch das Medieninteresse höher und wir kämen endlich weg vom Status einer Randsportart ..... Jetzt muß ich aber aufhören zu träumen, sonst wird das heute noch ein Roman!
28.7.1999:
Montag habe ich einen Ruhetag eingelegt (war auch stehend KO), gestern bin ich nur zwei Stunden gerollt und heute werde ich nach diesem Tagebucheintrag für 5 Stunden auf das Rad steigen, welliges Gelände, Kraft mit Rad und kraftausdauerbetonter Entwicklungsbereich ist angesagt. Wenn Ihr Fragen zu solchen Trainingsinhalten habt, scheut Euch nicht, mailt mir und schaut Euch die Unterseite "Tips vom Diplomtrainer" an.
26.7.1999:
Relativ schwere Berge waren zu bewältigen, erstaunlicherweise kam ich im Vorderfeld ansprechend mit, mußte mich aber arg schinden, denn ich habe doch viel an Form verloren. Am letzten Tag bin ich im Endspurt des Feldes auch noch gestürzt, aber weich gefallen (der Rennfahrer unter mir war leider platt) und ich habe mir nichts getan. Jetzt
muß ich die 400 Rennkilometer gut verdauen und dann "schau mer mal",
um mit Beckenbauer zu sprechen. Sitzfläche war gut, aber noch nicht
optimal, Gott sei Dank war es überwiegend trocken!
23.-25.7.1999:
21.7.1999:
Zur Feier des Tages bin ich zum Trainieren gefahren, der Popex hat sich wohl mitgefreut, denn es ging ganz gut! Am Wochenende werde ich nun eine 3-Etappen-Fahrt in Österreich bestreiten, mich dort durchschinden, hoffentlich meinen Rennrhythmus schnell wieder finden und ab nächstem Wochenende greife ich hier in Bayern wieder ein, aber wie!
20.7.1999:
Dieser hat sofort alles zusammengetragen und nach Sichtung der Unterlagen und Vorgänge sehr schnell bemerkt, daß der Verein schon von seiner Satzung her mehrere schwere Fehler gemacht hat. Wir haben beste Chancen! Zum
ersten Mal schlafe ich wieder ruhig.
18.7.1999:
Er teilte mir mit, daß der BDR bezüglich meines Falles auf die Landeshoheit des BRV besteht, ansonsten aber nichts gegen einen außerordentlichen Vereinswechsel hätte. Ein Bittgesuch wie von mir gestellt käme erst zum Tragen, wenn der gesamte Rechtsweg ausgeschöpft worden ist, bis dahin ist die Saison aber längst vorbei! Der BRV möchte aber, so sagte er mir, nur gemäß den Statuten handeln, heißt also: Vereinswechsel nur mit drei Monaten Sperre! Und dafür habe ich wochenlang die Verbände bemüht und ewig Zeit verloren, nur um am Ende auf dem gleichen Informationsstand zu sein, wie am Anfang! Als betroffener Sportler bist Du doch die ärmste Sau, du hast keinerlei Revisionsmöglichkeiten oder eine Rechtsberatung, die Verbände wiegeln nur ab, dein Schicksal ist denen völlig egal! Nur gut, daß ich wegen meiner Sitzfläche sowieso keine Rennen hätte fahren können! Sie heilt übrigens ganz gut, bald werde ich wieder mit dem Training beginnen.
17.7.1999:
Der Verein hat heute meinen Einspruch lapidar abgelehnt, der BRV erklärt sich diesbezüglich nicht zuständig. Das Furunkel wurde heute eröffnet, nachdem es länger mit Zugsalbe behandelt worden ist. Diese Dinger kommen vor allem in Schlechtwetterphasen vor, weil sich der ganze Sand und Dreck, der vom Hinterrad an die Sitzfläche gesprüht wird, in die Haut einreibt und es dann zu Entzündungen kommen kann. Gott sei Dank habe ich ein gutes Heilfleisch. Die Radsportabteilung vom TSV Unterhaching würde mich sehr gerne aufnehmen, hier hätte ich mit meinen Sponsoren garantiert keinen Ärger, denn sie haben zwar einen Haufen engagierter Hobbyfahrer, aber keinen Lizenzfahrer. Der Vorteil wäre, daß dies praktisch mein Heimatverein wäre, Deisenhofen gehört zur Region Hachinger Tal. Die Presse hat schon etwas läuten gehört und macht schon ganz auf Lokalpatriotismus! Auf jeden Fall hätte ich wieder eine optimale menschliche Basis, wo die Leute einen mögen und meine Leistungen werden auch wieder anerkannt. Im Gegenzug nutzt vielleicht den Hachingern, von denen die meisten im Winter im Fitness-Studio "Stefan" bei mir beim Spinning gewesen sind, eine gewisse Magnetwirkung, ausgelöst durch meine Person, etwas.
11.7.1999:
Habe heute das Schreiben des BDR bekommen, in dem mein Antrag auf Berufsfahrerlizenz negativ beschieden wird, da diese nur Elitefahrern mit Vertrag bei einer GS vorbehalten seien. Desweiteren wird ausdrücklich erwähnt, daß Privatsponsoren mit Einverständnis des betreffenden Vereins erlaubt sind. Beim Verein/BRV habe ich formell Einspruch gegen meine Sperre eingelegt. Weiterhin habe ich auf Empfehlung des BDR ein dringendes Bittgesuch auf außerordentlichen Vereinswechsel ohne drei Monate Sperrfrist an den BRV mit Bitte um Stellungnahme und Weiterleitung an den BDR gestellt. Herr Wenzel vom BDR räumt mir gute Chancen bei diesem Vorhaben ein, jetzt bin ich wirklich gespannt! Das Wetter zur Zeit paßt zur trüben Stimmung, tropisch feucht, bei jeder Trainingsausfahrt erwischen einen garantiert ein bis mehrere schwere Schauer. Macht nicht so viel Spaß zur Zeit, man muß sich richtig aufs Rad zwingen. Zu
allem Überfluss plage ich mich auch schon seit längerem
mit einer schweren Furunkulose im Sitzbereich herum, ich hoffe, es ist
keine OP notwendig. Lange Ausfahrten habe ich seit letztem Wochenende keine
mehr gemacht, es ist auch unmöglich!
9.7.1999:
8.7.1999:
Privatsponsoren bei Einzelfahrern sind erlaubt, dazu gibt es einen Sonderbeschluß aller Landesverbandspräsidenten aus dem vergangenen Winter! Allerdings muß der jeweilige Verein damit einverstanden sein, davon mußte ich allerdings nach mündlicher Zustimmung des 2. Vorstandes (Vertrauensschutz) ausgehen. Die Sperre ist also unwirksam, ich lege sofort Einspruch dagegen ein. Leider sind die entsprechenden Briefe des Verbandes noch nicht angekommen, habe also noch nichts Schriftliches in der Hand!
5.7.1999:
2.7.1999:
Ich
riskiere keinen Start, die Lizenz habe ich aber nicht abgegeben. Ich denke,
ich fahre am Sonntag den Samson-Marathon in Österreich über
240 km und 4000 Höhenmeter, das ist ein richtiges Straßenrennen mit viel Preisgeld, allerdings fahren auch Profis mit. |