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Aktuelles von Januar bis März 2001

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31.3.-16.4.2001: Marokko-Rundfahrt (UCI 2.5)
(Bericht und Fotos)

 

29.3.2001:
Die letzten 4 Tage habe ich einen Viererblock gebaut, eher nach der Methode lang und langsam, nur der Mittwoch war eine Ausnahme, da habe ich doch etwas heftiger draufgedrückt. So langsam werden mein neues Rad und ich auch Freunde. Daran liegt mir in diesem Falle viel, denn ich habe ja diesen Prototyp zusammen mit der Firma STEPPENWOLF mitentwickelt und da sollte es schon klappen mit dem Material.

Auf jeden Fall habe ich noch niemals ein solch verwindungssteifes Rad gehabt, die Kraft wird wirklich - besonders im Wiegetritt - deutlich besser übertragen, das ist sicherlich der extremen Slooping-Geometrie, als auch den dickeren MTB-Rohren zu verdanken, wobei ich 1530 Gramm für einen Alurahmen wirklich immer noch für passabel halte. Noch ein paar Details und dann wird dieses Rad 8,0 kg wiegen und dabei superstabil sein!

Sehr nervig war dieser Tage die Restorganisation für die Marokko-Rundfahrt, die mir ja ganz allein obliegt. Da tut man sich immer was auf ......... Meine Telefonrechnung wird wieder neue Rekordhöhen erreichen, aber diesmal sollte alles gut klappen.

Übrigens, im März habe ich 68 Stunden trainiert, nicht gerade die Welt.

 

25.3.2001:
Montag bis Mittwoch habe ich kaum etwas gemacht, etwas Spinning, leichtes Krafttraining und dem Schneeregen draußen zugesehen.

Recht gut erholt bin ich dann einen intensiven Dreierblock angegangen, wo immer es ging mit meinem neuen Rad, sonst mit dem Winterpanzer. Man mag es nicht glauben, aber ich bin in Istrien 4mm zu hoch gesessen ....... und das bei meinen schlechten Beinen! Heute am Sonntag habe ich die Beine hochgelegt, passend dazu Dauerregen.

Ab morgen starte ich den letzten Dreierblock vor meiner Abreise zur Marokko-Rundfahrt, welche sich über 1850 Rennkilometer und 13 Etappen erstrecken wird. Bis jetzt hat unsere gemischte deutsche Mannschaft nicht einen Betreuer, ich sehe schon wieder ein extremes Abenteuer auf mich zukommen! Wenigstens die Temperatur sollte wieder passen, geliebte Sonne, olé!

 

16.-18.3.2001: Jadranska Magistrala/CRO (UCI 2.5)
Was für ein niederschmetterndes verlängertes Wochenende! Schmerzen in der Brust, Fremdkörper unter mir und vor allem absolut keine Beine, dabei für eine 2.5-Rundfahrt eine überdimensional starke Besetzung: 1x GS I (Vini Caldirola), 5x GS II, 5x GS III, 5 Nationalteams, über 200 Starter!

Nachdem mein letztes Rennen mit einem wirklich schlimmen Sturz endete, war ich überdies noch überkonzentriert, wenn nicht sogar verkrampft. Anlass gab es reichlich dazu, denn es krachte auf der ersten Etappe dauernd, im Finale hat es mich dann zerlegt und ich habe in der Ortsgruppe 25 Minuten gefressen. Ich kam einfach nicht vorwärts, selbst in meiner Domäne (flach, Windkante) fühlte ich mich erbärmlich schwach.

Das setzte sich dann auf der 2. Etappe fort, bei der es noch dazu regnete und sehr kühl war. Nach einer Stunde habe ich den Löffel abgegeben, dann mußte ich allerdings 2 Stunden im Regen alleine bis zum Hotel zurück. Krank geworden bin ich davon nicht. Sonntag habe ich mich dann bestraft und bin 6,5 Stunden im welligen Gelände trainieren gefahren, dafür habe ich heute Schmerzen in den Beinen ohne Ende. Wenigstens die Brust ist besser.

Aber was sind solche Kleinigkeiten gegen den Tod meines Rennfahrerkollegen Manuel Waldvogel aus Aichach, der gestern beim Training von einem Raser totgefahren wurde?!!!!!

 

14.3.2001:
Vergangenes Wochenende habe ich versucht, die Belastung allmählich hochzufahren, gut gegangen ist es mir dabei allerdings nicht. Keine schönen Vorzeichen für die Istrien-Rundfahrt!

An den beiden letzten Tagen sind endlich die letzten Teile für mein neues Straßenrad eingetroffen, deswegen und auch wegen des extrem schlechten Wetters war ich eigentlich nur in der Werkstatt oder auf der Jagd nach Kleinigkeiten, ohne die nichts paßt. Trotzdem werde ich morgen mit einem Kompromiss nach Istrien anreisen, es fehlt noch der richtige Vorbau u.a.m.. Und es fehlen v.a. die Trainingskilometer auf dem neuen Bock! Hoffentlich werden wir beide schnell gute Freunde.

 

9.3.2001:
Ein gut austrainierter und dementsprechend gut durchbluteter Ausdauersportler kommt für die Ärzte oft einem medizinischem Wunder gleich. Jetzt sind ist es 10 Tage her seit meinem Crash, die Prellungen und Blutergüsse sind fast alle weg und der Schorf auf den großflächigen Abschürfungen ist auch schon zu 75% abgefallen. Nur der geprellte Brustkorb mit den drei angebrochenen Rippen macht mir noch Probleme.

Dennoch sitze ich bereits seit Montag wieder auf dem Rad, wenn auch nur max. 2,5 Stunden und recht langsam. Besonders der Wiegetritt ist fast nicht möglich. Die frische Luft jedoch tut mir sehr gut.

Höchstwahrscheinlich bestreite ich jetzt noch im März die Istrien-Rundfahrt und in der ersten Aprilhälfte kommt es zu einem erneuten Highlight: 2 Wochen Marokko-Rundfahrt, das wird wieder eine schwere Unternehmung!

 

6.3.2001:
Endlich wieder in München. Fast 2 Tage lang sind wir nicht von der Insel weggekommen, die Flüge wurden gestrichen, alles war überbucht, etc.. Nach einer Odyssee und einer komplett anderen als der geplanten Route kamen Stefan und ich in München an, das Gepäck allerdings erst 2 Tage später. Ich mußte nochmals ins Krankenhaus, denn meine stechenden Schmerzen in der Brust hatten sich verschlimmert. 3 Rippen sind angebrochen, mehr als Schonung kann man nicht machen. Das Reisegeld wollen uns die Organisatoren noch überweisen, wir sind sehr gespannt. 

Was für ein Abenteuer! Im Februar gab es durch die Rennen eine hohe Intensität bei mittelgroßem Umfang: 85 Radstunden.

 

5.-27.2.2001: Training und Rennen in der Dominikanischen Republik
Drei Vorbereitungsrennen, Training und dann die Vuelta Ciclista Independencia Nacional - Abenteuer pur!
(Bericht und Fotos)

 

1.2.2001:
Nun ist es offiziell, eingetütet und bestellt: Ich verbringe den ganzen Februar in der Karibik! In der Dominikanischen Republik wird es zwei Rundfahrten und jede Menge Training geben, Montag fliegen wir.

Nachdem ich bereits Veranstalterzusagen für die Rundfahrten in Costa Rica im Dezember und für Venezuela im Januar, aber jeweils nicht genügend Rennfahrer gefunden hatte, haben meine Bemühungen um eine Einladung und die Kooperation mit einem Berliner Team jetzt Erfolg gehabt. Ich freue mich jetzt auf heißes, trockenes Wetter und 1200 Rennkilometer, sowie reichlich Trainingsstunden.

Nachdem ich bis jetzt fast überwiegend Kraft trainiert habe, wird es mir die Zehennägel ganz schön aufbiegen, ich bin aber zuversichtlich, schnell wieder in Form zu kommen. Mit Tagebucheinträgen im Februar wird es natürlich eher mau aussehen.

Im Januar habe ich 51 Radstunden und 23 Stunden Kraft trainiert.

 

25.1.2001:
Mein gestriger 41. Geburtstag verlief reichlich ruhig, da kommt man auch mal zum Nachdenken. Unter dem Strich darf ich dem Leben gegenüber sehr dankbar sein, daß ich so bin wie ich bin.

 

21.1.2001:
Krafttraining heißt der Schwerpunkt weiterhin und das ist auch gut so bei der derzeitigen arktischen Kälte. In diesem Winter habe ich dabei meine absoluten Erfolgserlebnisse, noch nie war ich im Maximalkraftbereich so stark, überall neue Bestleistungen! 140kg in der Tiefkniebeuge mit der freien Hantel, 100kg im Bankdrücken, etc.. Im Februar wird es darauf ankommen, dieses neu erreichte Kraftniveau in ein umso höheres Kraftausdauerniveau im Radbereich umzusetzen.

Zusätzlich habe ich mir an diesem Wochenende zwei Fünfstünder angetan, fragt nicht, wie kalt mir danach war. Nächste Woche soll es wärmer werden, Schnee gibt es heuer von April bis Mai?

 

14.1.2001:
Zwei Mal ging es gut in der Dietramszeller Loipe, dann kam ein phänomenaler Wärmeeinbruch, anschließend ist es nun bitterkalt geworden. Die wenigen Schneereste hat es nun pickelhart hingefroren, da ist das Skaten nun fast unmöglich geworden. Zum Radfahren auf der Straße ist es aber auch eigentlich zu kalt.

 

9.1.2001:
Endlich Schnee! Heute noch dazu ein Traumwetter, da mußte ich natürlich auf die Loipe. Trotz schnellem Ski, guter Spur und angepasstem Laufen (1. Mal in diesem Winter) war ich nach zwei Stunden gut bedient! Wenn die Loipe nicht tellerflach ist, ist G1-Training praktisch unmöglich. Macht aber gar nichts, mit dem Rad könnte man sich um diese Jahreszeit bei weitem nicht so belasten.

 

6.1.2001:
Wie im Dezember für die Vuelta a Costa Rica ist Mitte vergangener Woche eine Einladung für die Vuelta a Tachira (Venezuela, 13 Etappen, 1750 km, sehr bergig) hereingeflattert. Nach zwei Tagen nonstop Telefonieren wieder das selbe Ergebnis: ich habe nicht genügend Rennfahrer gefunden, die dieses Abenteuer auf sich nehmen wollten, jetzt bin ich irgendwie doch frustriert.

Sicher, bei keinem deutschen Rennfahrer ist der Trainingszustand derzeit top und sicher wird man dann in den Anden bei bis zu 30km langen Anstiegen gnadenlos ausgeklinkt. Will man sich aber verbessern, muß man so etwas auf sich nehmen! 

Aber wahrscheinlich nimmt das heutzutage keiner mehr auf sich, sich 13 Tage lang "in die Fresse zu hauen", um danach gestärkt hervorzugehen. Ich gebe zu, so etwas ist eine Rosskur, aber Venezuela muß super sein, zig Tausende von Zuschauern, super organisiert, nicht zu heiß und die Eigenbeteiligung wäre niedriger als für ein Trainingslager für diese Zeit gewesen.

Also heißt es, weiter im Siff zu trainieren und (in meinem Fall) Sponsoren zu suchen. Übrigens, heute habe ich dann meinen Frust herausgeraucht mit 5 Stunden Radtraining, leider drei davon im Regen.

 

3.1.2001:
Es ist derzeit pervers unwinterlich, der Jahreszeiten-Biorhythmus gerät komplett aus dem Lot. Wenn ich ehrlich bin, ich möchte lieber Skilanglaufen als Radfahren und Krafttraining macht mir derzeit am meisten Spaß!

Einige potentielle Sponsoren zeigen sich nun doch eventuell interessiert, noch zeichnet sich jedoch nichts Konkretes ab.

Derzeit ist das Auto, das Radmaterial und die Homepage gesichert, ein kleinerer Geldbetrag wird für die neue Trikotage komplett aufgebraucht werden. Es fehlt ein Hauptsponsor, ein größerer Geldgeber, denn sonst ist der Sportbetrieb auf diesem Leistungsstand und mit diesem Aufwand nicht aufrechtzuerhalten!

Ich nehme die Sponsorensuche sogar derart wichtig und betreibe sie so zeitintensiv, daß es mich bis jetzt noch gar nicht in ein Trainingslager zieht!

Im Dezember habe ich 45 Stunden auf dem Rad und 20 Stunden im Kraftraum trainiert, nicht gerade die Welt.