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Aktuelles von April bis Juni 2001

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30.6.2001: Kriterium Fürstenfeldbruck, 4.Platz
Ein großer Rollerkurs mit einer ansteigenden Geraden und sehr warmes Wetter - besser konnte ich es mir gar nicht wünschen. Doch zuerst hatte ich arge Probleme, meinen Kreislauf überhaupt hoch zu bekommen, schon am Morgen hatte ich einen Ruhepuls von gut unter 40 gehabt und beim Warmfahren (besser: Warmkriechen) kam ich kaum über 100. 

Bedingt durch das sehr große Fahrerfeld und den welligen Straßenbelag in einigen Kurven, sowie durch die absolute Unsitte einiger Fahrer trotz hohem Tempo immer wieder bei den Kurven innen hineinzustechen, kam es zu vielen Stürzen, wobei sich einige eliminierten. Das Tempo war recht hoch, zum Schluß kam ein 46er heraus.

Nach der Hälfte des Rennens habe ich mich verabschiedet und konnte fast 15km alleine vorne bleiben, 2 Wertungen gingen so auf mein Konto, Prämien wurden aber keine ausgefahren (!). Nachdem ich mich mit 52:13 fast selbst eliminiert hatte, kam das Feld auf, sofort gab es eine Konterattacke und da konnte ich mich gerade noch so drauflegen, natürlich habe ich dann logischerweise etwas sparsamer geführt.

Sieben Mann waren wir und in den beiden folgenden Wertungen konnte ich immerhin - angeschlagen wie ich war - noch 3 Punkte holen, so daß ich vor der Schlußwertung Zweiter des Rennens war. In dieser liefen die Dinge aber sehr ungünstig für mich, es bekamen gerade die Fahrer Punkte ab, die sie nicht hätten bekommen sollen und so rutschte ich auf den vierten Schlußrang ab. Mit meinem langen Solo aber hatte ich den Respekt aller Zuschauer gewonnen, die Schattenseite davon ist klar: in den nächsten Rennen werde ich wieder sehr stark markiert sein.

Im Juni habe ich 74 h auf dem Rad trainiert.

 

24.6.2001: Straßenrennen in Landshut
Für mein viertes Rennen in fünf Tagen hatte ich mir sehr viel vorgenommen. Das Straßenrennen in Landshut läuft auf einem sehr schweren 7km langen Rundkurs, der längere Rollerberg und ein kurzer Schnapper sind aber mit Kraft zu machen und 22 Runden bei warmen Wetter waren eigentlich eher wieder eine Sache für mich, die Beine waren überraschenderweise sehr gut.

Zu Anfang habe ich mich bis auf einen kurzen Antester (nach meinem gestrigen Auftritt natürlich total sinnlos!) im recht überschaubaren Feld sehr zurückgehalten, es ging mir aber auch überaus locker von der Hand. Nach einem guten Drittel der Distanz ist mir zum wiederholten Male heuer wieder eine Speiche auf der Kettenradseite gerissen, wobei sich das Laufrad schleifenderweise nur noch mit Mühe und Not durch den Hinterbau bewegte, auf dem letzten Hemd erreichte ich das Ziel oben am langen Berg am Ende des Feldes, wechselte das Hinterrad und versuchte den Anschluß.

Natürlich war jetzt das Tempo von einigen diversen Fahrern so richtig in die Höhe geschraubt worden, denn so billig wird man einen Mitfavoriten nicht mehr los. Hätte ihnen aber trotzdem nichts genützt, wenn ich nicht ein Hinterrad bekommen hätte, auf dem als kleinstes Ritzel ein 13er montiert war! Damit war ich auf den beiden langen Abfahrten natürlich hoffnungslos untermotorisiert! Ich kämpfte noch drei Runden, dann gab ich auf, fuhr aber die Renndistanz in diversen Gruppen noch zu Ende, war aber - ehrlich gesagt - sehr enttäuscht und abends auch körperlich ziemlich fertig. 

Nochmal zu meinem Defekt: Offensichtlich sind die Speichenlöcher in den dünn gehaltenen Flanschen etwas größer als die Norm, dadurch arbeiten die Speichen trotz harter Einspeichung zu sehr und es knallt immer wieder im unpassenden Moment. Jetzt kommt hardcore zum Einsatz: Tandemspeichen (2,34 mm) und Unterlegscheibchen unter die Speichenköpfe und dann will ich nichts mehr davon hören! Wenigstens eines ist seit heute klar: ich fahre die Martinique-Rundfahrt, werde vom 6. bis 19. Juli in der Karibik sein, Kirchturmrennen ade!

 

23.6.2001: Kriterium Neuötting, 3.Platz
Ganz offenbar habe ich mich gestern bei meinem Ausritt ultimativ freigeschossen, denn heute beim Kriterium in Neuötting hatte ich so richtig Zug auf der Kette. Der Kurs im Industriegebiet ist aber auch meine Welt: 1km, breite offene Kurven, eine richtige Autobahn, ein absoluter Raserkurs, dazu schönes, warmes Wetter.

Gerast sind aber erst einmal andere, wie immer heuer sind die Rennen von Beginn an extrem schnell gemacht, besonders von der Rosenheimer Mannschaft, um deren Sprintern bereits in den ersten Wertungen reichlich Punktepolster zu ermöglichen. Ab der Hälfte aber geht diesen Kurzzeitartisten mit Sicherheit die Luft aus, das Tempo ist dann zwar nach wie vor recht hoch, die Fähigkeit, gerissene Lücken zu schließen, aber nicht mehr so vorhanden.

Also habe ich nach gut der Hälfte nach einer Prämie richtig attackiert, wieder mit Robert Schmidt sowie Florian Owen und Mika Oldrich am Rad. Ich konnte mit 52:13 derart durchziehen, daß einige sogar um Erbarmen bettelten. Schmidtle ist da die Ausnahme: führt immer mit durch, auch wenn es nur kurz ist und im Sprint ist schwer etwas gegen ihn auszurichten für mich. Nach zwei Wertungen und zwei zweiten Plätzen hinter S. war die Hackordnung klar, es wurde nicht mehr gespurtet, sondern nur noch gleichmäßig geballert, was mir wahrscheinlich am wenigsten weh getan hat.

Vier Runden vor der Schlußwertung überrundeten wir, der Sieg war vergeben (Robert hatte vorher schon viele Punkte gemacht) und wir drei anderen stachen im Feld nach vorn, denn der zweite Platz, der momentan in meinem Besitz gewesen war, konnte durch die doppelt zählende Schlußwertung noch gefährdet werden. Vier Teamkameraden von Mika zogen für ihn durch wie Schwein, ich knapp dahinter. 

Plötzlich fährt so ein Turnschuh von C-Fahrer in der vorletzten Runde in einer Kurve trotz des sehr hohen Tempos Kampflinie und sticht innen in die Kurve, wir waren da aber schon zu dritt nebeneinander! Wir verhakelten uns und vermieden alle mit Mühe und Not einen schweren Sturz (Danke an den Steuerkünstler Holger Burth!), die verlorenen Meter zur Spitze waren daraufhin für mich nicht mehr aufzuholen, Mika holte 4 Punkte und damit Punktegleichstand mit mir ...... zweiter Platz ade! In ihrer Höhe schon fast lächerliche Prämien hatte ich recht viele gesammelt, dazu mein Preis, teilen muß ich ja sowieso nicht - hat sich gelohnt, aber reich wird man dadurch nicht! Und die 20 bis 50 Zuschauer zeigen deutlich, wie es um die Akzeptanz des Radsports in Bayern bestellt ist ........

 

22.6.2001: Nachtkriterium Burghausen, 6.Platz
Heute gab es ein Nachtkriterium in Burghausen und das Wort "Nacht" war ernst zu nehmen, denn der Start erfolgte um 22 Uhr und die Strecke war echt düster, keine ungefährliche Angelegenheit. Die tschechische Mannschaft "Duratec" und die Rosenheimer catchten sich einen aus, Ergebnis war ein beachtlicher Schnitt von 47km/h über die 64km auf dem engen 800m langen Kurs mit dem Erfolg des heurigen Kriteriumseriensiegers Komploi aus Rosenheim!

Nach zwei Drittel der Distanz habe ich mich verabschiedet, bekam schnell Gesellschaft vom Rosenheimer Robert Schmidt und später noch von einem weiteren Fahrer. Wir fuhren fast 20km volle Sahne, ich konnte eine Wertung gewinnen, in einer weiteren gab es 2 Punkte und 2 Runden vor der nächsten Wertung fing uns das Feld wieder ein, es fehlte eben der Tscheche in unserer Gruppe. 

So wurde es der 6.Platz in diesem sehr gut besetzten Rennen und nach meiner kaum überstandenen Krankheit war ich schon recht zufrieden, besonders über die ersten Runden meiner Attacke, in denen ich die 52:13 derart vehement durchgezogen habe, daß mir (die äußerst faire) Sprintkanone Schmidt als dem momentan Stärkeren die Wertung kampflos überließ. Dafür hätte ich ihm nach Rennende etwas husten können, meine Bronchitis ist eben immer noch nicht ganz weg.

 

20.6.2001: Straßenrennen in Altheim (AUT)
Seit sechs Tagen bin ich nichts gefahren (etwas Krafttraining) und habe versucht, gesund zu werden. So war die Teilnahme am heutigen Straßenrennen in Altheim (AUT) bei Braunau schon eher ein Risiko: schlimmstenfalls hätten sie mich auch gleich am Start abstellen können.

Überraschenderweise hatte ich zwar keine flinken Beine, aber doch ganz ordentlich Zug auf der Kette, schon in der Anfangsphase konnte ich zwei Mal zu Partien aufschließen, die aber allesamt nicht gingen. Radsport in Österreich steht und fällt mit den Elchen - das ELK-Team kontrolliert dort alles und wenn eine Gruppe nicht genehm ist, läuft nichts.

Ein ganz besonders netter Elch ist übrigens Franz Stocher, seit Jahren der beste österreichische Bahnfahrer und auch auf der Straße eine Nummer, der wie ich im dritten Jahrzehnt Radsport betreibt. Im gemeinsamen Plausch stellten wir fest, daß wir beide unabhängig voneinander am Vorabend mit größtem Vergnügen die jeweilig andere Homepage gelesen hatten. Rennberichterstattung mit Wiener Schmäh, das macht echt Spaß, hat aber alles Hand und Fuß. Lesenswert!

Das lange nächtliche Sitzen vor dem Computer muß aber unser beider Blicke vernebelt haben, denn die entscheidende Partie ging ohne uns. Ich habe dann noch einmal eine schnelle Windkantenphase verlängert und kam solo bis auf 250m an die Gruppe heran, bin aber dann nach 10km Geballere im Gegenwind verreckt und schließlich als Feldkacker eingelaufen. Kein schlechter Test nach 4 Tagen Bettruhe!

 

18.6.2001:
Erkältungsspritze, Hustenlöser, Tabletten, das ganze Arsenal spiele ich derzeit durch, heute geht es mir erstmals etwas besser, der Husten löst sich allmählich. Dieser quälend trockene Hustenreiz seit Algerien war nervtötend, allerdings habe ich auch viel auf die Pollen geschoben, derzeit ist nämlich meine über alles geliebte Heuschnupfenzeit, die mich aber nur maximal drei Wochen im Jahr quält.

Auch der Hautarzt hat mir bezüglich meines Allerwertesten eine derbe Maximaltherapie verschrieben. Eigentlich müßte ich konsequenterweise eine lange Pause machen, um die Sache samt aller Verhärtungen und Einkapselungen gründlich auszuheilen. Operation ist ja nun mal nicht angesagt, das kam schon letzten Herbst bei den Untersuchungen an der Uniklinik heraus.

Aber auch wenn es etwas unvernünftig erscheinen mag, in dieser meiner letzten Saison ziehe ich jetzt noch einmal richtig durch, Schmerzen bei der Sattelarbeit gehören irgendwie schon dazu, auch wenn der Spaßfaktor dabei sehr oft leidet. 

 

14.6.2001: Kriterium Massing
Die letzten Tage gab die Schafskälte noch einmal alles und dementsprechend alles habe ich dann auch beim Training erlebt: Sturm, Regen, Hagel ........

Dabei hat es mich nun endgültig niedergeschlagen, meine Grippesymptome und mein Husten haben sich verschärft, heute morgen ging es einigermaßen und so bin ich beim Kriterium in Massing gestartet. Mehr als im Feld mitrollen ging nicht, ich mußte mich zwar überhaupt nicht anstrengen (max. Puls: 142), aber mehr wäre nicht gegangen! Und heute Abend hänge ich rum wie ein Häufchen Elend, morgen geht es zum Doc!

Und noch ein Arztbesuch ist angesagt, der mir sehr viel Sorgen bereitet. Es ist klar, daß ich im Sitzfleisch wieder eine Fistel habe, die im Akutfall kinderfaustgroß anschwillt! Es ist auch klar, daß mein rundfahrtenbelasteter Körper bei seinem Kampf gegen einen solchen Herd nicht seine volle Leistung erbringen kann, dazu liegt das Immunsystem viel zu sehr danieder. Zusammen mit meiner Grippe und der Bronchitis ...... Ich brauche mich nicht zu wundern über meine dauernde Kraftlosigkeit.

 

10.6.2001:
Zwei ganze trockene Tage gab es letzte Woche, ansonsten nur Siffwetter. An diesen beiden Tagen habe ich zwei lange Grundlagenausdauereinheiten (6 und 7 h) trainiert, ansonsten habe ich mir vier Ruhetage gegönnt, auch um endlich einmal meine lästige Bronchitis, mein Mitbringsel aus Algerien, endgültig auszuheilen. Auch meiner Sitzfläche hat die Pause nicht schlecht getan! Jetzt juckt es mich aber schon wieder und ich freue mich auf das Radtraining, hoffentlich bei Sonne! Das würde meiner Moral doch sehr gut tun.

 

4.6.2001: Kriterium in Wartenberg, 10.Platz
Heute Nachmittag ist es wenigstens trocken geblieben, wenn auch nach wie vor sehr kühl und windig. Beim Kriterium in Wartenberg ging es mir recht passabel, wenn auch nicht überragend. Zum wiederholten Male mußte ich feststellen, daß ich a) durch die kumulierten Belastungen der vielen Rennen im Winter und im Frühjahr mitnichten der Frischesten einer bin und b), daß das eher gleichmäßige Geballere auf der Windkante und an den Bergen bei den Straßenrennen mit den hohen Gängen die Explosivität keinesfalls fördert. 

Will heißen, mir ermangelt es derzeit sehr der Spritzigkeit und die ist unbedingt nötig in den heimischen Kriterien. Trotzdem habe ich mindestens 10 Mal attackiert und durchgezogen, in Prämien und Wertungen hineingehalten, entscheidend bin ich jedoch nie weggekommen. Mit Anerkennung muß ich aber auch mal feststellen, daß die Mannschaftsarbeit und die professionelle Fahrweise der größeren Teams in Bayern von Jahr zu Jahr besser wird und das überträgt sich zwischenzeitlich sogar auch auf eher unbedeutendere Vereinsmannschaften. Als Einzelfahrer wird es immer schwerer! 

Im krassen Gegensatz zum Leistungsniveau der Spitzenfahrer stehen allerdings die Umfeldbedingungen und die Verdienstmöglichkeiten, da sieht es nach wie vor aus wie vor 30, 40 Jahren, aber das ist ein ganz anderes Thema ...... Schließlich wurde ich noch Zehnter und habe mich zur Belohnung nach dem Rennen noch drei Stunden aufs Rad gesetzt, trotz meines schmerzenden Hinterns.

 

2.6.2001: Straßenrennen in Günzach
Die Schafskälte hatte Bayern am Pfingstwochenende voll im Griff. Schnee bis auf 1000 Meter, eiskalter, stürmischer Wind, garniert mit leckerem Regen, das war doch etwas für meines Vaters Sohn, der ich doch eher an afrikanische Klimabedingungen adaptiert bin. Anfangs war es trocken beim Straßenrennen in Günzach, ein auf engen Bauernstraßen und einer 7km langen Runde flott vorgetragenes Rennen entwickelte sich. 

Eigentlich war das vollkommen meine Welt, Windkante, wellig, aber alles mit Kraft zu fahren und Ausreißer waren durch die vielen Kurven und Waldstücke schnell den Blicken des Feldes entschwunden. Mir aber war erbärmlich kalt, im Feld hatte ich wie immer keine Probleme, meine Probeattacken wurden aber im heftigen Wind verblasen, ich hatte einfach nicht die Beine. Als es dann auch noch zu regnen anfing, war die Versuchung groß, auszusteigen. Um meine Moral nicht weiter zu beschädigen, fuhr ich im Feld fertig, aus dem Massenspurt um Platz 8 hielt ich mich heraus. Später im Auto war ich froh um die aus voller Kraft arbeitende Heizung.

 

30.5.2001: Kriterium in Pfronten
Drei Tage lockeres Training haben nicht meinen algerischen Druck zurückgebracht, zumindest aber etwas lockerere Beine. So nahm ich heute an einem Abendkriterium in Pfronten-Weißbach teil, einem sehr schnellen 600m langen Rundkurs mit vielen Kanaldeckeln und einer etwas kitzligen Zielkurve, bei Regen eine eher unfahrbare Angelegenheit, aber es war ja trocken.

Zwei Stunden vor dem Start habe ich mir eine böhmische Mohnschnitte gegeben, die aber wohl reichlichst versteckte Fette enthielt, denn das Ungetüm lag mir über die Hälfte des Rennens wie ein Stein im Magen, ähnlich der letzten Etappe in Algerien. Ich hing nur hinten drin im Feld, hatte beinmäßig überhaupt keine Probleme trotz des horrend hohen Tempos und wartete verzweifelt auf den Zeitpunkt der Bauchfreiheit. 

Schließlich konnte ich drei Mal - Verzeihung - anständig aufstoßen und einmal derb abgasen (war auf letzter Position!), danach ging es besser und gleich darauf griff ich nach der drittletzten Wertung voll an. Es ging nicht optimal, aber bei einem 49er-Schnitt bewegte ich die 52:13 ganz anständig und die Kemptener und Rosenheimer Jungs, die mich wie selbstverständlich nicht fahren ließen, hatten ganz schön zu tun, um mich bis zur nächsten Wertung wieder einzufangen. Danach war mein Pulver verschossen - Feldkacker.

Im Mai habe ich 89 Radstunden zusammengebracht.

 

26.5.2001: Bergrundstreckenrennen in Durach
Und weil im Radrennsport immer das Prinzip Hoffnung herrscht, habe ich es heute in Kempten-Durach probiert, einem weiteren Bergrundstreckenrennen. Natürlich hat der eine Tag Regeneration nach dem enorm schweren Rennen vom Donnerstag und mit meinen ohnehin schweren Rundfahrtbeinen nicht ausgereicht und so bin ich nach einem Drittel des Rennens sang- und klanglos in die Garage gefahren. Moralisch sehr aufbauend.

 

24.5.2001: Bergrundstreckenrennen München-Olympiapark
Das heimische Bergrundstreckenrennen im Münchner Olympiapark stand heute an, 40 Mal geht es bei diesem Rennen über 112km den Schuttberg hinauf, ein sehr unrhythmischer Kurs mit vielen Antritten auf engen, holperigen und rauhen, sitzfleischbeanspruchenden Radwegen. Weil das Rennen anerkanntermaßen so schwer und die Besetzung sehr gut ist (GS1-3/AB), kamen schon mal nur 35 Mann an den Start, es wurde so gerast, daß wir nach der Hälfte der Distanz nur mehr 17 Mann im Rennen waren, das Hauptfeld bestand aus 8 Fahrern! 

Nichts war es mehr mit meinen guten Beinen vom vergangenen Sonntag, ich war nur noch müde und mußte meine in vielen heurigen Rennkilometern eingeübten Quälfähigkeiten einsetzen. Obwohl das eigentlich auch nicht korrekt ist: im Feld ging es mir ganz anständig, aber wehe, ich mußte attackieren oder sonst irgendwie im Wind fahren, da hat es mir halb die Beine weggesäbelt. Schließlich wurde ich 16., Sieger war der mit Überdruck von der Friedensfahrt kommende Enrico Poitschke.

 

20.5.2001: Straßenrennen in Schrobenhausen
In der Dominikanischen hatte ich keinen einzigen Defekt (außer meinem Brachialsturz), in Marokko einen Speichenriß und in Algerien wieder keine mechanischen Probleme. Hier aber scheine ich alles auf einmal nachholen zu wollen. Was für ein Pech!

Das Straßenrennen über 172km in Schrobenhausen liegt mir, ein Rollerkurs mit einigen Kraftwellen, auf dem schnell gefahren wird: meine Welt! Saukalt war es am Morgen gewesen, über die Hälfte vom Rennen rollte ich in meiner Windjacke unauffällig mit und ich hatte super Beine! Nach der fünften von acht Runden zog ich mein Jäcklein aus und setzte mich an der Windkante an die erste Position, um möglichst eine Selektion herbeizuführen, nach einem Kilometer war ich alleine! Etwas überrascht zog ich weiter durch, nicht voll, aber zügig, schließlich gab es eine Vierergruppe vor mir, die ich bald in den Blick bekam. Die harte Aufholarbeit konnte ich mir aber sparen, die Kontrollblicke nach hinten signalisierten mir nach einer halben Runde Gesellschaft und so nahm ich etwas raus.

Nach der schnellen Alleinfahrt führte ich in der Siebenergruppe erst einmal nicht mit, obwohl es mir spielend lief. Später habe ich mitgedrückt und war mit dem späteren Schweizer Sieger einwandfrei der beste Mann, denn wir brachten drei Mann in ziemliche Schwierigkeiten, die das Tempo nicht mitgehen konnten. Kurz bevor wir 25km vor dem Ziel (schon zwei Minuten auf das Feld) die Spitze einholten, rissen mir im stark afrikabelasteten Hinterrad zwei Speichen, was zu einer Vollblockade führte. Materialfahrzeug gab es keines und so war wieder eine Chance dahin, so einen Zug auf der Kette hatte ich noch selten wie heute.

 

19.5.2001: Kriterium in Günzach
Wie immer nach solch einer langen Rundfahrt überfällt einen der Alltag daheim mit Macht, noch dazu kommt die Müdigkeit erst nach einigen Tagen richtig heraus. Meine Eigenverwaltung hatte ich diesmal recht schnell im Griff und auch das Training habe ich nicht schleifen lassen, schon am Tag nach der Reise saß ich wieder 4 h im Sattel, dann jeden Tag gepflegte 2,5 bis 3 h, einmal hinter dem Motorrad, auch wenn das Ganze wegen meiner angegriffenen Sitzfläche eine Tortur gewesen ist.

Trotzdem war die heutige Bayerische Kriteriumsmeisterschaft in Günzach eine harte Sache für mich. Der Kurs hat es aber auch in sich, eigentlich ist es eine Art Bergkriterium, immerhin legte das Feld insgesamt 2500 Höhenmeter zurück. Dazu pro Runde noch zwei eklige Kurven bergab, empfindliche Kühle und die dauernde Antreterei, mal was ganz anderes. Ich glänzte in den hinteren Regionen, wollte mich aber auch einrollen für morgen. 

Schließlich gab es nach 60km einen der zahlreichen Stürze, die Straße war dicht und ich mußte mit bunny hop über Randstein und Wiese ausweichen, dabei habe ich mir einen Schleicher eingefangen, das Wechseln des Hinterrades durch einen freundlichen und bemühten Fan ging auch völlig daneben, daraufhin gab ich frustriert auf. Kein schöner Einstand!

Im April habe ich immerhin 84 h auf dem Rad verbracht.

Übrigens, es gibt nun ein schönes Teamfoto vom TSV Unterhaching!

 

27.4.-12.5.2001: Algerien-Rundfahrt
Algerien ist ein großer Gegensatz zu Marokko gewesen...... (Bericht und Fotos)

 

22.4.2001:
Was für ein Wetterumschwung für mich! Adaptiert an 30°C und mehr Hitze umfängt mich hier wieder der Winter. Zum ersten Mal in meiner Karriere ist gestern ein Rennen wegen zuviel Schnee abgesagt worden und auch das heutige Rennen im Münchner Olympiapark habe ich mir bei +2°C und Schneeregen aus gesundheitlichen Gründen geschenkt. Mein Rennrad habe ich noch nicht einmal ausgepackt, einmal bin ich mit dem Winterrad gefahren, einmal habe ich eine Spinningstunde gegeben und gestern habe ich etwas Krafttraining gemacht, ansonsten war nur Ruhe und Aufräumen angesagt. Außerdem steht schon wieder die nächste Rundfahrt an, 2 Wochen in Algerien! Hoffentlich erhole ich mich einigermaßen!

 

31.3.-16.4.2001: Marokko-Rundfahrt (UCI 2.5)
Eines der absoluten Highlights meiner Karriere. Superschwer, spannend, faszinierend, toll!

(Bericht und Fotos)