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30.9.2003: Ich habe die Distanzen im Radtraining kontinuierlich angehoben und bin heute schon wieder 3,25 h auf dem MTB gesessen. Meist bin ich kurz und ziemlich flott gefahren. Es hat mir gut getan, besonders weil ich durch die Lauferei (und durch wahrscheinlich zu schnelle Steigerungen) Probleme mit den Achillessehnenansätzen an den Fersen bekommen habe. Auch im Krafttraining habe ich mich wieder in den unteren Normalbereich gehievt. Mein operiertes Sitzfleisch ist eigentlich super geworden, nur ein kleines Stück verursacht noch geringe Druckbeschwerden, aber das wird sich mit der Zeit geben. Wenn man das früher gewußt hätte, wäre ich schon Jahre früher - als alles noch nicht so schlimm war - zum Plastischen Chirurgen gegangen. Dann wäre der Eingriff auch nicht gar so invasiv gewesen.
Im September hatte ich 42 Trainingsstunden, davon 21 auf dem Rad. 18.9.2003:
Wieder einmal hilft der Sport. Aus den Bergwanderungen sind Bergläufe geworden, das Lauftraining habe ich schon wieder in leistungssportliche Bereiche angehoben und im Krafttraining bin ich bereits über die vorsichtige Anfangsphase hinaus. Seit 10 Tagen darf ich sogar wieder Radfahren - 10 min auf dem Ergometer mit Steigerungen im Minibereich. An der Sitznarbe muß wie befürchtet operativ noch etwas nachgebessert werden, allerdings kann das erst Ende Oktober erfolgen. Im August kamen sehr lockere 38 Trainingsstunden zusammen, kein Radfahren!
19.8.2003:
Der histologische Befund meiner "Sitzfleisch"-OP ist mit Fug und Recht als drastisch zu bezeichnen. Hier habe ich eindeutig viel zu lange gewartet. In der Tumornachsorge kann von einem in sich abgeschlossenen Geschehen ausgegangen werden, Bestrahlung und Chemotherapie sind nicht notwendig, wohl aber engmaschige Kontrollen für die nächsten 10 Jahre.Aufgrund meines dringenden Nachfragens bei allen Ärzten kann ich hier die männliche Leserschaft beruhigen: es gibt keinen schulmedizinisch gesicherten Zusammenhang zwischen Radrennsport und Hodenkrebs! Die Häufigkeit unter Radfahrern im Vergleich zur Normalbevölkerung differiert nicht! Ansonsten - und ich schäme mich nicht, dies zu erzählen - nehme ich derzeit die Hilfe eines Psychotherapeuten in Anspruch. Ich hoffe, mit seiner Hilfe das Ganze besser verarbeiten zu können.
27 .7.2003:Am 21. Juli wurde ich vier Stunden lang operiert, dabei wurden der Tumor und das "biker´s nodule" entfernt. Nach drei schlimmen Tagen ging es körperlich aufwärts und gestern bin ich aus dem Krankenhaus entlassen worden. Langsam wird mir klar, daß das physische Trauma Kindergeburtstag gegen das ist, was nun auf der psychischen Ebene auf mich zukommen wird...... Nur für die Statistik: im Juli habe ich bis zum Tag X noch 43 h auf dem Rad trainiert. Spaß hat es wegen der Wahnsinnsdiagnose und der Sitzbeule keinen gemacht, aber die Arbeit mit meiner Nachwuchstruppe mußte ja fortgeführt werden.
4.7.2003:
Bei der Gelegenheit haben sie bei mir die Diagnose Hodenkrebs gestellt. Schon am nächsten Dienstag soll ich operiert werden! Die Welt schnurrt zusammen .....................
3.7.2003:
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