Aktuelles: Kalabrien-Rundfahrt/ITA, UCI 2.6, Mai 1999

 

25.5.1999: Reisetag Kalabrien
Die Hölle! 17 Stunden in einem 80 PS "starken" Bus, die ganze Nacht hindurch gefahren und zwei Betreuer, die irgendwie noch nie bei einem Radrennen betreut haben, das kann heiter werden.

 

26.5.1999: Ankunft Kalabrien
Ich liebe ja die Hitze, würde mich aber gerne an sie gewöhnen! Frühmorgens bei der Ankunft beim Aussteigen aus dem Martergerät schlugen uns 30°C warme, schwüle Luftmassen entgegen! Ohne Schlaf ging es nach dem Frühstück gleich zum Training, dann folgte ein kurzer Mittagsschlaf, ich war total kaputt! Abends mußte ich aufgrund meiner Sprachkenntnisse auch noch stundenlang der Teamleitersitzung beiwohnen.

 

27.5.1999: Prolog Kalabrienrundfahrt, UCI 2.6, Bergzeitfahren 7km
Vormittags Training, abends der Prolog. Hier in Italien bin ich von meinen Barracchi-Erfolgen her noch bekannt, außerdem war ich der älteste Fahrer im Feld, über zu wenig Reklame vom Toursprecher konnte ich mich wahrlich nicht beschweren.

Bin eigentlich eine gute Zeit gefahren, war aber nicht ganz zufrieden, da ich einen derart fetten Gang gerollert bin (54:21/19), daß es mir auf den letzten 2km gewaltig die Hufe verbogen hat. Hier habe ich einige Zeit liegenlassen.

 

28.5.1999: 1.Etappe Kalabrienrundfahrt
Gleich nach dem Start ging es den ersten Berg hoch. Schon nach 500m hatte ich Defekt am Hinterrad, bekam schnell Ersatz vom Neutralen, leider mit Campakassette, einige Ritzel sprangen. Danach befand ich mich zwischen den Autos, ging total übersäuert in den Berg hinein und konnte nur den Abstand halten. Unsere Betreuer waren, da ein Bus immer ganz hinten in der Kolonne fahren muß, die Letzten und sie waren wirklich die "Letzten": 

Nach dem Berg hat sich vorne alles auseinander gezogen, sie hätten mich nur in den Windschatten nehmen müssen bis zur ersten Konsolidierungsphase und dann wäre ich, von Auto zu Auto springend, wieder locker im Feld gewesen. Sie winkten mir freundlich zu .... und ließen mich in der Pampas stehen!

Voller Wut habe ich dann ein 20km-Zeitfahren mit Maximaltempo veranstaltet, später auf einer langen Abfahrt sehr viel riskiert und kam noch einmal heran. Dann war ich natürlich platt und nach dem nächsten Berg bis ins Ziel Angehöriger der Ortsgruppe. Oh, war ich sauer! 

 

29.5.1999: 2.Etappe Kalabrienrundfahrt
Zwei sehr lange Berge von 15 und 30km Länge und eine Hitze von 40°C ließen das Schlimmste befürchten. Nach der Hälfte des ersten Berges war das Feld total zersplittert. Auf der Abfahrt ergab sich dann eine große Spitzengruppe, in der keiner von uns war und ein Verfolgerfeld, in dem ich mich festkrallte, dahinter lauter Splittergruppen. Beim zweiten Berg bekam ich nach ca. 20km einen Hitzschlag und mußte absteigen, unsere Betreuer trauten sich nicht, zu überholen und uns aus dem Auto zu verpflegen, was aber erlaubt war! Und ich hätte dringend Wasser gebraucht.

Holte mir dann aus unserem Bus 3 Liter Wasser und meinen Reservereifen, schmiss den Kopfwehverursacher hinein, ruhte mich kurz im Schatten aus und fuhr dann 120km zum Hotel zurück. Nie mehr eine Rundfahrt mit unprofessionellen Betreuern!