Aktuelles: MTB-Kurzaufenthalt und Rennen auf Gran Canaria/Kanaren, 18.-21.03.10

(alle Fotos von Gran Canaria auf einen Blick)

 

18.03.10: Anreise und Tag 1 Gran Canaria
Sehr früh um 0545 Uhr läutete der Wecker. Kurzes Frühstück, Verpacken des Materials und schon ging es mit meinem Freund Manuel zum Flughafen. Pünktlich um 0840 Uhr war ich in der Luft und 30min später war der Inselwechsel vollzogen. Der Transfer mit dem öffentlichen Bus zum Hotel war auch kein Problem. Kurzes Auspacken, Zusammenbau des Bikes, kleine Brotzeit und ab ging es zur lockeren Spazierfahrt mit Sightseeing-Charakter über knapp 2 h.

Schon bei der Landung war zu sehen gewesen, daß die ganze Insel in Staub gehüllt ist - Calima vom Feinsten, mit 30°C und mehr bei einer Sichtweite von max. 500m. Staubtrockene Luft im wahrsten Sinne des Wortes.... Das kann übel werden für das Rennen.

Auch hier hatten sie große Unwetter, deshalb kann der ursprüngliche Kurs des Vorjahres nicht verwendet werden. Dem Vernehmen nach werden nur die unteren Stücke des Marathons gefahren, das wird dann sehr schnell. Die Abfahrt im Barranco soll allerdings stellenweise so rauh sein, daß sie an einigen Passagen nicht fahrbar ist. Wir werden sehen.

 

19.03.10: Tag 2 Gran Canaria
Es ist irgendwie komisch, daß ich schon in den Neunzigerjahren zum Rennradtraining in dieser Hotelanlage gewesen bin. Seither hat sich nichts verändert, außer vielleicht daß der Verkehr auf der Stadtautobahn deutlich zugenommen hat. Ich muß zugeben, daß ich momentan nicht mehr besonders motiviert bin. Es nervt alles ein bißchen, die Insel, der Staub, der Massentourismus, auch das Rennen und manche Leute im Vorfeld. Sauber abrollen und heim ist die Devise.

Obwohl mir trockene Hitze liegt, ist die Verlegung von Teilen der Sahara (Fotos   1   2   ) hierher doch ein wenig krass. Man wird morgen sehen, andere haben auch ihre Probleme. Heute nahm ich die 35km lange Finalrunde der Extremastrecke unter die Stollen. In der Auffahrt ist überwiegend alles gleich geblieben, die Abfahrt im Barranco hat allerdings stellenweise schwer gelitten. Es ist deutlich brockiger als letztes Jahr, manchmal ist die Piste auch einfach weg und einige Male muß man den Hobel durch den Fluss bzw. das Flussbett fahren oder auch tragen. Und es gibt auch längere Schiebestücke.

Auf jeden Fall ist äußerste Konzentration angesagt, schon allein um keinen Defekt zu produzieren. Eine kleine Unachtsamkeit reicht auch schon zum Sturz, meist im Highspeed-Bereich. Topographisch ist der Kurs jetzt z.B. im Vergleich zu La Palma nicht die Hölle, unterschätzen sollte man die Kiste auf keinen Fall!

 

20.03.10: Tag 3 Gran Canaria. Sieg Marathon Open MTB GC, Sieg Kanaren-Challenge 2010
Nach einer unruhigen und schlechten Nacht aufgrund erheblichen Lärms konnte ich schon beim Warmfahren feststellen, daß die Beine OK, jedoch nicht so gut wie am Vortag waren. Das Gesamtfeld aller drei Distanzen, das diesmal in der Spitze und Breite noch besser besetzt war als die Rennen auf Lanzarote und La Palma, machte sich um 9 Uhr auf den Weg. Es ging gleich flott 9km stetig leicht bergauf auf Asphalt zum Ayagaures-Staudamm. Ab hier war Gelände angesagt und ab hier mußte ich dann leider auch meinen eigenen Rhythmus fahren.

Diesen allerdings konnte ich über die gesamte Langdistanz von 90km durchziehen und holte dabei einige Konkurrenten wieder ein. Auf den z.T. sehr brockigen Abfahrten war ich flott, jedoch nicht zu riskant unterwegs, über die technischen Stellen (Fotos   4   5   ) kam ich gut hinweg. Nur mit meinem Grundtempo war ich nicht ganz glücklich (Foto   6   ), aber es war passabel. Am Schluß profitierte ich dann auch noch vom Defektpech von Mads Bødker (Foto   7   ), dem dänischen Vize-Weltmeister der Ü50 im CrossCountry und konnte somit in dieser Altersklasse gewinnen (Foto   8   ). Tut mir leid für Mads, der ein ganz netter Sportkamerad ist.

Nicht zu nehmen war mir allerdings der Gesamtsieg der Kanaren-Challenge in der Masterklasse (Fotos   9   10   ), wobei die drei besten Ergebnisse gezählt wurden. Das war so ein bißchen der Motivator für die Vorbereitungsperiode heuer gewesen und ich bin nicht unzufrieden mit dem Stand der Leistung.

Bedanken muß ich mich an dieser Stelle auch bei den Jungs vom Bayana-Rennteam aus La Palma, besonders bei Leandro, der mir bei einem wirklich krassen Materialdefekt (Kurbelsternbruch beim Rennen in La Palma vor einer Woche) selbstlos mit Ersatzmaterial und Hilfe bei der Montage ausgeholfen hat! Leandro sitzt auf dem Foto (   3   ) vom Betrachter aus gesehen rechts von mir.

Heute abend werde ich mal einen Sprung zur After-Race-Party tun. Alt werde ich dabei sicher nicht, denn ich bin ziemlich groggy.

(weitere Fotos vom Rennen:   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   )

 

21.03.10: Tag 4 Gran Canaria und Rückreise
Nach einem längeren Ausschlafen und einem ergiebigen Frühstück machte ich einen kurzen Ausflug zum Meer und wagte mich für ein paar Schwimmzüge auch in den recht kühlen Atlantischen Ozean hinein. Ein Spaziergang an der Strandpromenade mit einem kleinen Imbiss rundete den Vormittag ab.

Dann demontierte ich das Rad und verpackte meine Klamotten. Schwitzige 15min Schiebe-, Roll- und Hebearbeit des 35kg schweren Radkoffers zur nächsten Bushaltestelle brachten den gewünschten Erfolg, am Flughafen GC ging auch alles glatt und kurz vor Mitternacht konnte ich meine liebe Frau, die mich vom Airport abholte, in die Arme schließen.

Der Aufenthalt hier auf Gran Canaria stand ganz klar im Zeichen des Abschlussrennens der Challenge. Ein sehr ruhiger Kompensationstag, ein Warmup und schließlich das Rennen mitsamt In&Out summierten sich schließlich auf 9,25 h, wobei das Rennen eine wirklich knackige Belastung von 3,5 h bot. Am Abreisetag war mit defekter Kurbel naturgemäß kein Training möglich.

 

(alle Fotos von Gran Canaria auf einen Blick)