Aktuelles: Fazit der Saison 2013
03.11.13: Nach zwei aufeinander folgenden winterlichen Vorbereitungsperioden, die aufgrund von Verletzungen (zwei Schlüsselbein-OPs, langwierige Sehnenscheidenentzündung der Achillessehne, "Läuferreizknie") und Krankheiten (Lungen- und Rippenfellentzündung, schwere Erkältung) alles andere als optimal verlaufen waren, war das Training im Winter 2012/2013 durchgängig gut. Zwar gestattete die sehr wechselhafte Schneelage kein durchgängiges Training auf der Skatingloipe und das Radtraining war witterungsbedingt sehr eingeschränkt. Auch absolvierte ich wie schon in den beiden Jahren zuvor kein Trainingslager im Süden mehr. Notgedrungen zählte mehr die Qualität als die Quantität, so daß auf der Basis meiner jahrzehntelang antrainierten, guten Grundlagenausdauer zusammen mit einem optimal und intensiv betriebenen Hanteltraining eine sehr gute, konstante Form über die gesamte Saison hinweg resultierte. Auch eine sturzbedingt angebrochene Rippe im Herbst konnte daran nichts ändern. Die Rennsaison lief vom 21.04. bis zum 20.10.13 über genau sechs Monate. Das erste, sehr gut besetzte Rennen in Wombach fiel mir ungeheuer schwer und ich mußte mich bei mäßigem Ergebnis gewaltig schinden. Derart mühsame Saisonstarts begleiten mich seit Jahren und sind nichts Neues. Schon eine Woche später waren die Beine gut und der erste Saisonsieg fällig. Mit nur kleinen Schwankungen konnte ich die Form über ein halbes Jahr halten und errang 30 Siege, davon fünf Erfolge in unterschiedlichen Jahresrennserien im CrossCountry. Wichtiger als diverse Altersklassensiege waren mir jedoch wieder die absoluten Leistungsvergleiche. Ich freue mich sehr, daß meine Zeiten immer noch im Bereich der TopTen über alle Klassen hinweg liegen. Dies spiegelt für mich die eigentliche Leistungsfähigkeit wider und ist mir Belohnung sowie Anreiz genug, um die Härten dieses Sports stets aufs Neue auf mich zu nehmen. Die Vielstarterei bei allen mir möglichen Rennserien im CrossCountry ist seit drei Jahren mein sportliches Betätigungsfeld geworden, da es verbandspolitisch gewollt keine regionalen oder deutschen Meisterschaften in meiner Altersklasse mehr gibt. Die Europameisterschaften der Grauen sind heuer ausgefallen und die Master-WM hat ohne mich in Südafrika stattgefunden. So langsam gehen mir die sportlichen Ziele aus. Nicht zuletzt durch regelmäßiges Training mit dem Big Bike im Bikepark oder beim Freeriden habe ich mich in Sachen Fahrtechnik weiter verbessern können. Als MTB-Seiteneinsteiger und Spätberufener werde ich jedoch leider nie die Fertigkeiten jener erreichen können, die den Bikesport mit der Muttermilch aufgesogen haben. Da nutzen auch 30 Jahre im Straßenrennsport wenig. So zeige ich bei schlammigen und schmierigen Verhältnissen immer noch Schwächen. Bei starker Vorermüdung bringe ich einfach zu wenig fahrtechnische Stabilität, um meine körperlichen Stärken ungebremst in Vortrieb umsetzen zu können. Dies alles wird in kleinen Schritten besser, jedoch muß weiter konsequent daran gearbeitet werden. Augenscheinlich bin ich in der Lage, meine körperlichen Leistungswerte trotz meines hohen sportlichen Alters stabil halten zu können, jedoch verschlechtert sich die Regenerationsfähigkeit schleichend immer mehr. Die häufigen Starts bei Wettkämpfen bilden in der Rennsaison den Haupttrainingsreiz, ansonsten widme ich mich unter der Woche hauptsächlich der Regeneration sowie dem Training der Fahrtechnik und der Grundlagenausdauer. Eine Verringerung der Wettkampfdichte und -häufigkeit zugunsten einer Qualitätssteigerung des Trainings wäre eigentlich angezeigt, jedoch machen mir die CrossCountry-Rennen zu viel Spaß. Hier kann ich auf 45-90 Minuten als ehemaliger international erfolgreicher Zeitfahrspezialist meine guten Kraftausdauerfähigkeiten und mein Tempogefühl am besten umsetzen. Trotz der vielen Siege muß hier auch mein heuriges Materialpech, das zumindest zwei weitere klare Siege verhinderte, zur Sprache kommen. Eigentlich völlig ungewohnt ereilten mich diverse Defekte, nachdem ich seit Jahren ungeschoren davongekommen bin. Ein aufgeschlitzter und ein geplatzter Reifen, ein schleichender Plattfuß, eine gerissene Kette, ein sich auflösender Steuersatz, ein gebrochener Freilauf, sich unerwartet schnell verbrauchende Bremsbeläge, eine fehlende Kettenführung bei einer Schlammschlacht, dies alles sind keine optimalen Voraussetzungen für Erfolge. Vier Mal reichte es trotzdem zum Sieg, vier DNF stehen aber zu Buche. Defekte können vorkommen. Defekte bei 25% aller Starts machen doch etwas nachdenklich. Zu danken habe ich an dieser Stelle all meinen Sponsoren und Förderern, sowie meiner Partnerin für ihr großes Verständnis. Vergessen möchte ich auch nicht mein treues Auto, das wieder 25.000km klaglos in den Asphalt gebrannt hat. Generell schützt es die geistige Gesundheit ungemein, wenn man bei aller Faszination und Liebe zu diesem Sport nicht über den ungeheuren Aufwand und den fehlenden monetären Ausgleich nachdenkt. In diesem Sinne wünsche ich dem geneigten Leser eine schöne Zeit - bis zur nächsten Rennsaison!
Saisonbilanz 2013: 30 Siege, 1x Zweiter, 1x Dritter, 2x TopTen, 1x Top15. Teilnahme an 32
Rennen, 4x DNF (Defekte). Erfolge in Jahresrennserien: Stand 20.10.13: |