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Fazit der Saison 2015

27.11.15: Viele Aufs und Abs führen schließlich zu einem guten Ende
Nach der schwierigen Saison 2014, die massiv von einer gravierenden Sturzverletzung beeinträchtigt gewesen war, stellte sich mit 2015 ein ebenfalls gesundheitlich stark beeinträchtigtes Sportjahr dar, das aber schließlich doch ein gutes Ende fand. Nach einer längeren Pause im Sommer verlängerte ich die Rennsaison bis in den November hinein. Dieses "Nachsitzen" erbrachte bei 30 Starts immerhin 24 Siege und somit einen Erfolg mehr als im Vorjahr.

Übergangsperiode
Nach der mit sehr viel Aufwand, ermüdendem Kampf und Nerveneinsatz betriebenen Saison 2014 waren die Akkus nach dem letzten Rennen absolut leer. Mir war jeglicher Stress absolut zuwider und so verzichtete ich auf eine reiseintensive Freeridesaison. Statt dessen nutzte ich die eher zu milde Witterung im November zu entspannten Radtouren in der Heimat und begann mit leichtem Krafttraining.

Vorbereitungsperiode, allgemein vorbereitender Teil
Gut regeneriert und recht fit begann ich Anfang Dezember mit der Vorbereitung auf die neue Saison. Sehr entspannt wollte ich über den Winter hinweg eine Entscheidung über die Fortführung meiner Karriere treffen.

Der Dezember und auch der Januar waren leider sehr mild und schneearm. Statt in der Loipe trainierte ich auf dem Rad und schuftete an der Hantel. Dabei steigerte ich den Umfang des Krafttrainings bis zum Anschlag, auf dem Rad blieb es beim Grundlagenausdauertraining.

Vorbereitungsperiode, speziell vorbereitender Teil
Von Anfang Februar bis Mitte März boten sich endlich gute Skilanglaufbedingungen und ich trainierte praktisch täglich auf den Skatinglatten. Im Krafttraining absolvierte ich ab Mitte Februar vermehrt Intensitäten bei vermindertem Umfang mit nachfolgend sehr guten Kraftwerten. Wie im Vorjahr bildete ein Höhentrainingslager in Südtirol Abschluß und Höhepunkt der Loipenarbeit - ich war richtig schnell geworden!

Wie all die Jahre lockerte ich das Wintertraining durch alpines Skifahren auf und legte hier Ende März einen Schwerpunkt. Anfang April begann ich wieder mit Rennrad-Trainingseinheiten im Grundlagenbereich, die ich bis zum ersten Rennen immer umfangreicher gestaltete, dabei aber bewußt auf hohe Intensitäten verzichtete.

Erfreulicherweise kam ich im Gegensatz zum letzten Jahr völlig gesund durch den Winter. Insgesamt konnte ich ausreichend viel intensive Grundlage beim Skilanglauf und recht viel extensive Basisarbeit auf dem Rad absolvieren. Zudem kam ich sehr stark aus der Hantelarbeit heraus und nahm wie gewohnt mit etwas viel aktiver Muskelmasse den Rennbetrieb auf.

Erste Saisonhälfte
Mit Beginn der Rennsaison Mitte April befand ich mich in einem Dauerzustand latenter Erschöpfung und ungewohnter Kraftlosigkeit. Die Anzahl der Erfolge konnte nicht darüber hinweg täuschen, daß die gewohnte Wettkampfleistung nicht erreicht werden konnte. Die Siege fielen deutlich knapper aus, die Referenzzeiten stimmten nicht mehr und auch einige für nicht möglich gehaltene Niederlagen mußten verdaut werden.

Intensive medizinische Untersuchungen erbrachten keine Ergebnisse. Moralisch angeschlagen, wurde ich zudem alt und langsam geschwätzt, mein über Jahrzehnte geschultes Körpergefühl signalisierte mir jedoch deutlich eine andere Ursache, auch wenn man mich schon zum Teil in die Hypochonder-Ecke abdrängen wollte. Die Ergebnisse weiterer Bluttests Ende Juli ergaben dann sogar zwei Ursachen meiner dramatischen Leistungsminderung: Epstein-Barr-Virus (Pfeiffersches Drüsenfieber) und Borrelien (Zeckenbiss).

Es folgte eine dreiwöchige antibiotische Therapie gegen die Borreliose mit einem absoluten Trainings- und Wettkampfverbot. Einzig kurze und flache Rennradeinheiten im Kompensationsbereich waren erlaubt, um das Immunsystem zu fördern. Die Primärinfektion mit EBV konnte nur mit Schonung auskuriert werden und ich hoffte auf mein starkes Immunsystem.

Zweite Saisonhälfte und finale furioso
Mitte August waren alle Antibiotika geschluckt, zudem suggerierten die Blutwerte, daß der Höhepunkt des Pfeifferschen überschritten war. Ich fühlte mich recht gut und begann ich unter ärztlicher Überwachung wieder mit dem Training. Die Signale des Körpers wurden täglich besser und nach genau vier Wochen Wettkampfpause siegte ich am Monatsende wieder bei einem MTB-Marathon in Tschechien. Nur eine Woche später gelang mir mein 200.Karrieresieg.

Von da an steigerte ich meine Form kontinuierlich bis auf ein Niveau, das ich wohl vor vielen Jahren das letzte Mal hatte. Bis in den November hinein bestritt ich jedes Wochenende sehr erfolgreich mindestens einen Wettkampf und nahm dabei auch sehr weite Anreisen in Kauf. Neben den obligaten Altersklassensiegen gelang es mir regelmäßig, auch in der Elite ganz vorne hineinzufahren. So konnte ich sogar Podestplätze in der Gesamtwertung einzelner Rennen erreichen, was mir nach der frustrierenden ersten Saisonhälfte eine tiefe Befriedigung verschaffte.

Einzig die Regenerationsfähigkeit blieb neben der wieder erlangten Leistungsfähigkeit nach wie vor problematisch. Doppelstarts und lange Autofahrten führten einige wenige Male zu schweren Beinen und Plazierungen auf den unteren Stufen des Siegerpodests. Fast ein Vierteljahr lang trainierte ich wochentags nur extensiv und regenerativ, am Wochenende gab ich mir ohne Unterlaß bei den Rennen die Kante - doch die Form stieg unaufhörlich bis zum letzten Rennen am 7.November. Danach gab der Rennkalender nichts mehr her und so mußte ich wohl oder übel trotz Superform die Saison beenden.

Somit endete wie im Vorjahr eine Saison, die ein Maximum an psychischer Kraft und Stressresistenz erforderte. Entgegen meines Plans, wieder ein Jahr im Flow zu erleben, mußte alles im harten Kampf ausgefochten und ertragen werden. Selbst das erfolgreiche Saisonfinale trug immer einen Unsicherheitsfaktor mit sich, zu unsicher war ich mir über die Konstanz meiner Form und zu erschöpft war ich unter der Woche nach den Rennen. Letztendlich konnte ich dann aber doch mit einem recht positiven Gefühl in die Winterpause gehen.

Auch in diesem Winter werde ich genau in mich hineinhorchen und analysieren, ob ich den MTB-Rennsport in dieser Art und Weise noch ein weiteres Jahr ausüben werde. Sport frei!

Saisonbilanz 2015:

24 Siege, 2x Zweiter, 4x Dritter. Teilnahme an 30 Rennen. 3x DNF (2x Defekt. 1x Fehlleitung).
19.04.15: Sieg XCO Schneckenlohe
25.04.15: Sieg XCO Asch/CZ
26.04.15: Sieg XCO Waldkirchen
03.05.15: Sieg XCO Nova Pec/CZ
09.05.15: Sieg XCO Böbrach
10.05.15: 3.Platz XCO Bad Alexandersbad
16.05.15: Sieg XCO Wüstenselbitz
07.06.15: Sieg XCO Ckyne/CZ
14.06.15: Sieg XCO Grafenau
27.06.15: 3.Platz XCO Stammbach
11.07.15: Sieg XCO Rappershausen
18.07.15: Sieg XCO Hof
19.07.15: Sieg XCO Deggendorf
25.07.15: Sieg XCO Steinbach am Wald
26.07.15: 3.Platz XCO Weigenheim
22.08.15: Sieg XCM Brnirov/CZ
29.08.15: Sieg XCM Kralovice/CZ
05.09.15: 2.Platz XCO Redwitz
06.09.15: DNF XCM Aurach
13.09.15: Sieg XCO Bayreuth
20.09.15: DNF XCM Schneckenlohe
26.09.15: 2.Platz City-XCO Marktredwitz
27.09.15: Sieg XCO Schesslitz
03.10.15: Sieg XCM Strasice/CZ
04.10.15: DNF XCM Münsingen
11.10.15: Sieg XCO Gottersdorf
17.10.15: Sieg XCM Jesenice/CZ
24.10.15: 3.Platz XCO Bad Ischl/AUT
01.11.15: Sieg XCO Cottbus-Neuendorf
07.11.15: Sieg XCO Cottbus-Tauer

Erfolge in Jahresrennserien:
Sieg Cube-Cup 2015
Sieg Alpina-Cup 2015
Sieg Sparkassen-Cup 2015

Stand 07.11.15:
1.218 Rennen gefahren
209 Siege
(seit Karrierebeginn 1978)