Aktuelles: Fazit der Übergangs- (09.11.15 - 03.01.16) und der Vorbereitungsperiode (04.01. - 17.04.16)
08.05.16:
Erneut ein "Sommerwinter" ohne Schnee mit leider störenden
Sturzverletzungen Nach meiner Ausheilung stieg mein Formniveau kontinuierlich bis in fast schwindelerregende Höhen an. Ich nutzte den Schwung und nahm bis einschließlich 7.November an jedem Wochenende an Rennen teil. Es lief dermaßen gut, daß ich bei meinen obligatorischen Mastersiegen sogar enttäuscht war, wenn die Fahrzeit nicht mindestens im TopTen-Bereich aller Altersklassen lag! So gelangen trotz der geradezu unglaublichen gesundheitlichen Hypothek der ersten Saisonhälfte immerhin noch 24 Saisonsiege. Allerdings war die zeitliche Ausdehnung der Wettkämpfe bis in den November hinein extrem und die Reisekilometer beim Abgrasen der letzten Startmöglichkeiten nachgerade mehr als pervers. Wie in den letzten Jahren schon üblich, wollte es auch zum Jahresende 2015 partout nicht einwintern und so nutzte ich meine gute Form nach dem letzten Rennen, um über den Jahreswechsel hinaus bis Mitte Januar bei überwiegend milden, wenn auch feuchtkalten Bedingungen in spielerischer Art und Weise Grundlagenkilometer und Fahrtechnikeinheiten zu sammeln. Alles ging noch sehr leicht, sogar spielerisch und der Konditionszustand ließ nur sehr langsam nach, so daß ich den naturgemäß ungewohnt viel späteren Beginn der neuerlichen Saisonvorbereitung für 2016 mit einem vergleichsweise höheren Formlevel anging. Leider ereignete sich - kurz vor Beginn der Vorbereitungsperiode - am 2.Januar ein übler Sturz im Gelände, als mich starker Eisregen mitten im Training überraschte und ich mir von einem Rennsturz im Oktober bereits vorgeschädigte Rippen anbrach und zusätzlich die rechte Schulter stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die drei teilfrakturierten Kameraden und das auf das Übelste beleidigte Gelenk machten mir dann monatelang mehr als lieb schwer zu schaffen und beeinflußten vor allem das Krafttraining im Oberkörperbereich für die Dauer der gesamten Vorbereitungsperiode deutlich. Bei der Beinkraft konnte ich an die Werte der vergangenen Jahre anschließen, beim Rest arbeitete ich mehr oder weniger rehabilitativ. Bis Anfang April waren diese Verletzungen spürbar. Mitte Januar schneite es und für die kurze Dauer von 10 Tagen gab es gute Loipenbedingungen, die ich für sieben in der Armarbeit etwas beeinträchtigte Skating-Einheiten nutzte. Ein massiver Wärmeeinbruch führte dann zum ultimativen Loipentod und damit zwangsläufig zur ausschließlichen Trainingsarbeit auf dem Rad und an der Hantel für den Rest dieses erneut ungewöhnlich mild bleibenden Winters. Die vielen Kilometer auf dem Rennrad, meist bei nebligen und feuchtkalten Bedingungen, sowie das durch die Verletzungen eingebremste Krafttraining ödeten mich an und ich vermißte meine geliebten Ausgleichssportarten im Schnee ungemein. Mitte März nahm ich dann lange Autoanfahrten in Kauf, um mittels einiger Leibesübungen in der Loipe und auf der Piste meinen persönlichen Winter doch noch einigermaßen zu retten. Mit 14 Skating- sowie zwei Ski-alpin-Einheiten fiel dieser aber mehr als mager aus. Fegte ich im November und Dezember 2015 noch mit Form und Hochgefühl durch die Gefilde, so hatte mich die Realität im ersten Quartal 2016 in brutaler Art und Weise wieder. Die Verschiebung der Formkurve, verstärkt durch die Verletzungen und die psychischen Belastungen der monotonen Trainingsarbeit kreierten ein schlechtes Körpergefühl und eine miese Grundstimmung. Erst jetzt wurde mir klar bewußt, wie viel an Nervenkraft ich in den letzten beiden komplizierten Jahren gelassen hatte und die kumulierte Gesamtbelastung fühlte sich eher falsch an. Unter diesen Voraussetzungen ist es positiv zu bewerten, daß man insgesamt doch von einer soliden Saisonvorbereitung sprechen kann. In der KW12 nahm ich das regelmäßige MTB-Training wieder auf. Die Anfänge gestalteten sich zäh, kraftlos, ohne Flow und Spritzigkeit. Die Umsetzung der Grundlagenausdauerarbeit auf das Bike präsentierte sich wie alljährlich sehr mühsam. An ein anaerobes Training oder an die vergleichsweise Durchführung von Intervallarbeit in irgendeiner Form war absolut nicht zu denken und so trat ich wie schon üblich ohne einen einzigen intensiven Kilometer zu den ersten Rennen Mitte April an, um die initialen Laktatbomben auch in ihrer gesamten Schönheit genießen zu können. Um diesen brennenden Genuß noch zu steigern, nahm ich in diese ersten Events traditionell etwa 3kg zusätzlich an Muskelmasse als Ergebnis der winterlichen Hantelarbeit mit. Daß die solide Winterarbeit trotz aller
Einschränkungen gefruchtet hatte, zeigten dann die ersten beiden
Rennen, die ich gewinnen konnte. Trotzdem wird die Saison 2016 mit
Sicherheit mein letztes Jahr als Rennfahrer werden. In über 40
Jahren Hochleistungssport habe ich diesen Krug des Lebens intensivst
und weit über Gebühr ausgekostet. Vieles fühlt sich für mich nicht
mehr richtig an und alles schreit nach totaler Veränderung. Hinzu
kommt, daß sich für mich in Kürze berufliche Chancen ergeben, die
ich angesichts meines Lebensalters nicht mehr ausschlagen kann. Mehr
dazu zu gegebener Zeit. Sport frei! |