Aktuelles: SkiLL-Trainingscamp Landshuter Haus (29.12.2007 - 6.1.2008)
Nach der günstigen ärztlichen Diagnose mein Knie betreffend konnte ich mit Martina beruhigt auf das "Landshuter Haus" im Bayerischen Wald fahren, um dort ein weiteres Trainingscamp, diesmal auf den Skatingskiern, zu absolvieren. Wir hatten uns im Vorfeld sehr darauf gefreut!
29.12.2007: 1.Tag
und Anreise Um 0630 Uhr morgens starteten wir durch, um pünktlich um 0830 Uhr unser Gepäck vom Motorschlitten des Hüttenwirts an der Unterbreitenau abholen zu lassen. Natürlich hatte sich der Zeitplan wieder etwas verzögert, so daß mein Kleiner auf der Autobahn schwer schuften mußte, um uns wieder ins Soll zu bringen. Im Anschluß an Gepäcktransfer und Fußmarsch zum Landshuter Haus gab es oben ein Frühstück, es folgte Budenbezug und Verräumen der Klamotten. Schließlich starteten wir um 1100 Uhr bei strahlendem Sonnenschein zur ersten Einheit. Die Loipe präsentierte sich recht hart und bucklig, stellenweise eisig und wie leider oft unpräpariert. Dafür gab es für die allgemein schlechte Naturschneelage unerwartet viel von der weißen Pracht, nur eben gehört eine Skatingspur täglich durchgezogen und aufgerauht. So waren bei pfeilschnellen Verhältnissen insbesondere die Abfahrten ein stetes Wagnis, bei dem die Ski mehr oder minder führungslos auf abgerutschten Eisplatten durch die Gegend wackelten. Recht schnell fand ich zu meiner soliden Technik und glitt mit guter Musik am Ohr 2,75 h rauschhaft durch die Wälder. Dann reichte es aber wirklich, denn von der extremen Stabilisierungsarbeit taten mir neben dem normalen Muskelkater alle Knochen weh. Auch mein malträtiertes Knie jammerte im Anschluß ein wenig.
30.12.2007: 2.Tag
und Neuschnee So konnten wir auf einem weichen Teppich gelenkschonend, aber aufgrund der stumpfen Verhältnisse wesentlich langsamer unsere Bahnen ziehen. Dies gestaltete sich trotz guter Musik und bestem Willen auf Dauer zäh und kraftraubend, so daß nach wiederum 2,75 h meine Ski erneut im Keller standen. Wie schon gestern nahmen wir das späte Mittagessen vor dem TV ein, um uns bei den Profis der Tour de Ski die richtige Technik abzuschauen. Dann klapperten wie jetzt wahrscheinlich jeden Tag schwer die Augendeckel. Dem mußte natürlich umgehend Rechnung getragen werden. Wieder unter den Lebenden klang der Tag mit Skipräparierung, Stretching, Abendessen, Lesen und Computerarbeit aus. Es gibt unangenehmere Standardprogramme ......
31.12.2007: 3.Tag und wieder
Neuschnee Die Spur war heute weich, tief und langsam. Somit waren die 3,25 h Schwerstarbeit, wenn auch in herrlicher Stimmung - immer wieder wurden die Nebelbänke durch Sonnenstrahlen unterbrochen, so daß sich eine Postkartenidylle präsentierte. Trotz der weicheren Verhältnisse ist das Skaten momentan nicht die Lieblingsspeise für mein lädiertes Knie. Entweder das Blankeis des ersten Tages zeigt jetzt noch Wirkung oder aber die Bewegung an sich ist kontraproduktiv. Beim Laufen selbst habe ich absolut keine Probleme, danach aber ist das Gelenk wieder stärker geschwollen. Zarter Umgang mit dem sensiblen Teil ist angesagt ....
1.1.2008: 4.Tag .... the day after ..... Um Mitternacht stießen wir mit einem Glas Sekt an und beobachteten das Feuerwerk. Nach einem kleinen Mitternachtsschmauß verzogen wir uns in die Kiste. Aufgrund des ersten absolvierten Dreierblocks war das Schlafbedürfnis auch ansprechend hoch. Heute präsentierte sich dann die Spur schneller, aber leider unpräpariert, obwohl sie dringend nachgezogen gehört hätte. Mit professioneller Loipenpflege haben sie hier immer noch nicht viel am Hut. Sehr störend sind auch die Fußgänger, die verbotenerweise auf der Loipe unterwegs sind und die das überhaupt nicht kümmert, sogar durchgängig patzig reagieren, wenn man sie auf ihr Fehlverhalten anspricht. 2,5 h Pensum nach einem Dreierblock war sogar ausgesprochen fleißig, aber es hat auch Spaß gemacht. Hoffentlich fährt der Loipensepp morgen, denn wir haben Großes vor!
2.1.2008: 5.Tag und Martinas Geburtstag Ärgerlicherweise war die Loipe wieder nicht präpariert. Trotzdem zog ich bei Bilderbuchwetter meine 3,5 h recht flott durch und war danach nicht einmal so breit. Der kalte Schnee war stumpf und damit recht kraftraubend. Aufgrund der glatten Spur hatten die kleinen Fußmuskeln jede Menge Stabilisationsarbeit zu verrichten, auch die Knie sind bei solchen Verhältnissen stark gefordert - genau was ich momentan nicht so brauche! Bedingt durch den oft ausgeleierten Loipenzustand ist die sog. "Höhenloipe", die sich coupiert in einer Acht hier oben durch die Wälder schlängelt, nicht so ideal. Deswegen laufe ich den ganzen Tag meist Aufstiegsloipen, also ewig bergab, dann wieder ewig bergauf (bis zu 250Hm!), usw. - große Umfänge sind dabei sehr schwer zu machen. Am Spätnachmittag war endlich das Spurgerät im Einsatz! Morgen also muß man in aller Frühe auf der Loipe sein .....
3.1.2008: 6.Tag, optimal! Wenn man sich bei einer solchen Distanz nicht die Kraft aufs beste einteilt, kriecht man zum Schluß nur noch herum, da außerdem sicher der Ski wachsmäßig deutlich nachlässt. Ich ließ mich auf keinerlei Kleinkriege mit der wesentlich kürzer laufenden Lokalprominenz (Sprint - Pause - Sprint - Pause ....) ein und zog meinen Stiefel so durch, daß ich die letzte Stunde noch steigern konnte. Dies ergab dann in etwa immer gleiche Rundenzeiten. Immerhin kam ich so breit an, daß ich gerade noch durch die Hüttentür passte. Nach einer Not-Cola, die eher verdampfte als daß sie getrunken wurde, schaffte ich auch noch die Treppe hoch zum Zimmer und zur Dusche .....
4.1.2008: 7.Tag, noch optimaler! Es ist derart schön, daß ich momentan mit keinem Bike-Spot dieser Erde tauschen würde. Doch leider ist für die nächsten Tage ein Wetterumschwung mit Wärmeeinbruch und Regen vorhergesagt. Hoffentlich geht das für unsere letzten zwei Tage noch gut .....
5.1.2008: 8.Tag, Wärmeeinbruch Nachdem ich die Augen wieder geöffnet hatte, waren 3,25 sehr schwere h absolviert und mein Trizeps um 100% angeschwollen. Es war überraschend gut gelaufen - oder waren dies die letzten Reserven gewesen? Ich denke, morgen werde ich wohl dafür bezahlen müssen. Leider soll es auch noch regnen. Wenn der Spursepp morgen wieder nicht den Hintern in die Höhe bekommt, wird es höllisch an unserem letzten Tag ...... Erstmalig ist heute mein Knie nach dem Training nicht mehr angeschwollen, will heißen: das Teil braucht schwerste Belastungen?
6.1.2008: 9.Tag und Abreise Nach einem guten Mittagessen hieß es zusammenpacken und Abschied nehmen. Die Wirtsfamilie Hoffmann war wieder so nett zu uns gewesen, als wenn wir dazu gehören würden. Wir waren echt traurig, daß die schöne Zeit schon wieder um war ......... Diesmal durften wir auf dem Motorschlitten samt unserem Gepäck eine lustige Fahrt genießen. Der Autotransfer nach München verlief problemlos. Nach einem guten Abendessen beim heimischen Italiener hieß es auspacken und damit war dieses Trainingslager auch schon wieder Geschichte. (Fotos) |