Diplomtrainer und Sportheilpraktiker -
Doping:
Ist UCI-Präsident McQuaid wirklich an der rückhaltlosen Aufklärung aller Dopingfälle interessiert?

 

von Diplom-Trainer Thomas Hartmann, 15.8.2006

 

Der UCI-Präsident stellt sich selbst als neuer eiserner Besen im Anti-Doping-Kampf dar und erklärt diesen zu seinem persönlichen Kreuzzug, u.a. hier:

McQuaid: "Alles auf dem Prüfstand"
GENF, 08.08.06 (www.radsport-news.com) - Der Chef des Weltradsportverbands UCI, Pat McQuaid, sieht größere Veränderungen im Profiradsport am Horizont. In einem Interview mit dem Schweizer Magazin L'Illustre, das am Mittwoch erscheint, räumte der 56-jährige Ire, der sein Amt vor 11 Monaten vom Holländer Hein Verbruggen übernahm, ein, dass Doping seit Jahrzehnten ein "integraler Bestandteil" des Profiradsports war. (Anm.d.V.: war?????). Nun sei es für den Sport an der Zeit aufzuräumen.

Die UCI plant in den nächsten Wochen und Monaten eine umfangreiche Analyse der Situation mit Hilfe von unabhängigen Experten. Dabei stehe alles von der Länge von Rundfahrten, dem Aufbau der Saison und den Teamstrukturen auf dem Prüfstand, so McQuaid. "Wenn die Resultate es erfordern, werden wir die Regeln und die Art, wie wir arbeiten, ab der Saison 2008 drastisch verändern", sagte der UCI-Chef, der vor wenigen Tagen angekündigt hatte, dass künftig neben Fahrern auch Teamverantwortliche bei Dopingfällen zur Rechenschaft gezogen werden müssten.

"Von der Landis-Affäre ging ein klares, starkes Signal aus für die, die intelligent genug sind, es zu entziffern", sagt McQuaid. "Für die UCI gehört die Zeit der leichten Ausreden und Begnadigungen der Vergangenheit an. Wir führen einen Krieg gegen Doping." Im Profiradsport müssten sich die Dinge grundlegend verändern: "Ich muss zugeben, dass vier Jahrzehnte mit Dopingskandalen zeigen, dass die Kultur des Dopings ein integraler Bestandteil von Radsport geworden ist. Aber die UCI war noch nie so entschlossen, diese teuflische Spirale zu durchbrechen."

Die klaren Äußerungen von McQuaid stehen in einem krassen Gegensatz zu denen seines Vorgängers Hein Verbruggen, der immer versucht hatte, das Dopingproblem des Radsports herunterzuspielen.

 

Nur einen Tag später kam folgende, von den meisten wenig beachtete Meldung:

UCI: Kein Ullrich-Blut für DNA-Test
KARLSRUHE, 09.08.06 (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI wird die in der Doping-Affäre ermittelnden spanischen Behörden nicht mit einem Blutabgleich im Fall Jan Ullrich unterstützen. «Das in unserem Besitz befindliche Blut der Fahrer aus den Doping-Kontrollen dient Forschungszwecken. Es für einen DNA-Vergleich herauszugeben, würde unseren Regeln widersprechen», sagte UCI-Präsident Pat McQuaid bei seinem Besuch der Deutschland-Tour am Mittwoch in Karlsruhe.

Bei ihrer Razzia im Mai hatte die spanische Polizei bei den Medizinern Eufemiano Fuentes und José Batres 200 Blutbeutel sichergestellt, die über Code-Entschlüsselungen einzelnen Profis zugeordnet wurden, darunter auch Ullrich. Über einen DNA-Vergleich, dem sich Ullrich bisher verweigert, könnte leicht ermittelt werden, ob das angereicherte Blut aus den Labors in Madrid wirklich von dem inzwischen gekündigten früheren T-Mobile-Kapitän stammt.

 

Kommentar: ohne Worte.