E-Mail Erika am 12.7.1999: Ich fahre hobbymäßig Rad, auch lange Distanzen. Nun haben wir Frauen ja auch Sitzbeschwerden und die schmerzen sehr. Hast Du eine Idee?
Hardi: Ich kann Dir sehr gut nachfühlen, seit ich Rad fahre, werde ich von Sitzbeschwerden geplagt. Man kann das Problem von mehreren Seiten angehen und dann wird es zumindest gelindert. Folgendes gilt für Frauen und für Männer: Nie die gleiche Radhose zweimal verwenden, ohne sie dazwischen zu waschen. Empfindliche waschen nach der Maschinenwäsche die Sitzeinlage von Hand noch einmal mit klarem Wasser nach, besonders nach Regenfahrten! Beim Neukauf der Hose auf einen optimalen Sitz, besonders des Einsatzes achten. Dieser sollte ein Monolithteil sein, d.h. ohne Naht aus einem Stück gefertigt. Sitzcremes während des Trainings fördern das feuchtwarme Milieu und haben erst recht Entzündungen und Hautpilze zur Folge, außerdem weichen sie die Haut auf. Mit den neuen Materialien würde ich trocken fahren, in der trainingsfreien Zeit sollte nach einer gründlichen Reinigung des Sitzbereiches zur Heilung mehrmals täglich dünn eine Heilsalbe aufgetragen werden. Sehr gute Erfahrungen habe ich (auch meine Frau Martina!) mit einem Schweizer Produkt gemacht: Vita-Merfen von Novartis Consumer Health SA, 100gr ca. SFr 19.-. Wirkt toll! Es gibt auch Zugsalben (Ichtholan 50% auf Zinkbasis), um den Eiter herauszubringen. Wer die "Pestbeulen" oder wunden Stellen schon hat, soll sich möglichst luftig kleiden, also nicht enge Jeans und eine reibende Unterhose, sondern eher eine Bermudas ohne Unterhose etc., ist ja auch ein Not- und Schmerzfall. Die Wahl des Sattels ist auch entscheidend, er sollte nicht zu weich sein! Titangestelle haben sich als recht komfortabel erwiesen, die diversen Kuhlen, Mulden und Löcher nutzen nach meiner Erfahrung meist nichts, man sollte es aber für sich ausprobieren. Hohe Profilfelgen, eisenhart und unnachgiebig sowie schmale Reifen mit hohem Druck sind im Training Gift, übrigens auch für den Rücken, besonders wenn man schon einen harten Alurahmen fährt. Überprüfe Deinen Positionsbau! Als Heilpraktiker würde ich noch zusätzlich auf meine Ernährung achten, insbesondere entzündungsfördernde Speisen einschränken (z.B. Schweinefleisch, Alkohol) und mein Immunsystem stärken. Reichliches Trinken von weichen Heilwässern ohne Kohlensäure oder von gutem Leitungswasser (unseres hier in München ist exzellent) ist auch aus verschiedenen anderen Gründen sehr wichtig. Wenn Du noch weitere Fragen hast, melde Dich noch einmal! Gruß, Hardi |