E-Mail Dieter am 15.7.1999: Wie kann ich es schaffen, große Übersetzungen zu bewältigen? Ich kann sehr gut drehen, aber wenn in der Gruppe so richtig zum Sturm geblasen wird, zieht es mir die Beine weg.
Hardi: Das bedarf natürlich eines langfristigen, zielgerichteten Aufbaus eigentlich über mehrere Jahre hinweg. Sicherlich kannst Du Dich aber mit folgendem Vorgehen verbessern: Trainiere im Winter zusätzlich zum Ausdauertraining Deine Kraft im Kraftraum, achte dabei darauf, nicht nur die radfahrspezifische Hauptmuskulatur, sondern auch die umgebende Muskulatur einzubeziehen. Arbeite mit der Muskelaufbaumethode (10-15 Wiederholungen und 8-12 Sätze pro Muskelgruppe), später gehst Du mit dem Pyramidensystem (abgestumpfte einseitige Pyramide) dazu über, auch Deine Maximalkraftfähigkeiten zu trainieren. Lasse Dir 78 Stunden Regenerationszeit pro trainierter Muskelgruppe! Bei der Umsetzung in das Radtraining verwende die Methode "Kraft mit Rad" in folgender Variation (KmR 3): Beginne langsam, mit vorsichtiger Steigerung der Übersetzung, einen 2-4 km langen, mittelsteilen Berg mit einem erhöhten Gang in sitzender Position zu fahren, Puls ca. 150-170, Frequenz 30-50. Betone auch besonders die Zugphase! Man nennt das kraftausdauerorientiertes, laktatgedämpftes Training, d.h. die Muskeln sollen nicht übersäuern. Das ganze in Serien (1-4 x) mit 4-6 Wdhl., eingebettet in extensives Grundlagenausdauertraining mit kleinen Gängen. In Deiner Trainingsgruppe versuchst Du dann, ebenfalls sich langsam steigernd, mal große Gänge "stehen" zu lassen und durchzudrücken, Du wirst sehen, Du bekommst sie immer besser in den Griff! Aber nicht nur "würgen", arbeite weiter an Deiner Souplesse! Dein Hardi |